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Konstantin

Klassenfahrt

  • Category :Alltagsgeschichten
  • Date :12. Mai 2008
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Aus dem scheinbar unbegrenzten Repertoire an Aktionen, die naturgemäß auf Klassenfahrten passieren, möchte ich jetzt mal eine kleine Sammlung über unsere damaligen Nachbarn zum Besten geben.
Ort der Handlung war Rerik, an der Ostsee gelegen, Zeitpunkt der Mai des Jahres 2003.
Das Rauschen der Ostsee im Ohr bezogen wir damals eine Bungalow-Anlage, in der pro Wohneinheit fünf Leute Platz fanden.
Die Insassen des Bungalows in unserer jetzigen Geschichte waren Marcel Golze, Richard Thies, Richard Prange und Robert Schmalle. Wahrscheinlich sogar noch Christoph Schmidt; das spielt jetzt aber keine Rolle. Nicht nur, dass der Bungalow in einer Woche den Strom verbrauchte, die die ganze Anlage in 2 Jahren nicht benötigt (Grund dafür war, dass Herr Golze mehr Stecker und technischen Equipment als Unterhosen mit dabei hatte) – auch der Alkoholkonsum war in dieser WG überproportional hoch.
Die Bungalows hatten eine Quader-Form, wobei an jeder Seite ein Fenster war. Unbeschreiblich schön sah es also aus, als aus den vier Fenstern vier mehr oder weniger betrunkene Leute ihre Hälser reckten und dem Boden zugewandt sämtliche Körperflussigkeiten – von Kotze über Rotze bis Schweiß – auf die Erde plätschern ließen.
Interessanter Weise hat man festgewordene Reste und auch Geruchsproben dieser Körperinnereien am nächsten Morgen noch auf den Kleidern einiger der Betroffenen gefunden.
Am nächsten Tag entschlossen sich dann die Herren ihren Drogenkonsum (Alkohol ist eine Droge!) zu verringern und den Weg ins Bettchen ein paar Minuten früher als alle anderen Menschen der Anlage zu bestreiten – die Tür vergaßen sie jedoch abzuschließen. Sie bedachten also nicht, dass ihre Wohnung auf einmal schlagartig bevölkert war und ihnen beim Schlafen zugeguckt werden würde. Genau das passierte. Und als die Richards plötzlich wach wurden, war schon der ganze enge Gang des Bungalows mit zahlreichen Leuten vollgestopft. Dieses Ereignis musste die beiden dermaßen geschockt haben, dass sie vergaßen der Spezies Mensch anzugehören und setzte insbesondere Richard Thies“ animalische Triebe frei. Opfer des Wildgewordenen war der arme Kai, der an vorderster Front stand und hilflos von dem ca. 50% schwereren Richard an der Kehle angegriffen wurde (wie Raubtiere, die ja bekanntlich ihre Beute auch an der Kehle packen). Schlagartig verließen alle Menschen – außer fünf – den Bungalow. Die Sache verlief dann doch noch einigermaßen glimpflich und Kai kam gerade noch mit dem Leben davon.
Der Abend war für die leidgeplagten Schlafmützen jedoch noch nicht vorbei. Die wache Meute terrorisierte jetzt die Richards von außen durch wildes Einhämmern gegen Fenster und Wände des Bungalows. Wer schon einmal versuchte zu schlafen, während 20 Menschen krampfhaft versuchen einen wachzuhalten, wird vielleicht wissen, dass der Prozess des Einschlafens sich dabei etwas in die Länge zieht und dass je länger der Prozess dauert, die Geduld indirekt proportional abnimmt.
Diesmal war es Richard Prange, der sich auf seine primatischen Vorfahren besann und wie wild aus dem Bungalow gehechtet kam – dabei die Tür aufstoß und diese einem Mädchen der Parallelklasse direkt zwischen die Augen knallte (die Spätfolgen sind immernoch zu erkennen!). Dadurch ließ sich Richard Primange (Neologismus aus Primat und Prange – haha!) jedoch nicht beirren und legte – auch er litt an Übergewicht – den Sprint seines Lebens hin. Statt stolz auf seine unglaubliche Geschwindigkeit zu sein, dachte er nur an eins: TÖTEN, TÖTEN, TÖTEN.
Die Personen, die sich nahe der Tür aufhielten (Christian und Thomas) rannten um ihr Leben. Thomas verschanzte sich in einem Busch und Christian war nun der einzige Verfolgte.
Plötzlich muss Richard eingefallen sein, dass er gerade rennt und dass er sowas normalerweise nicht tut. Sein Limbisches System schaltete sich wieder ab und die Hirnrinde übernahm wieder die Kontrolle über den Denkprozess. Völlig außer Atem schlurfte der enttäuschte Richard (da er niemanden töten konnte) wieder in sein Bett und schlief wahrscheinlich aufgrund der körperlichen Hochleistung augenblicklich ein.
Vielleicht gibt es ja demnächst noch ein paar Geschichten über Klassenfahrten 🙂

favoritklassenfahrtostseeschule
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