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Konstantin

Magdeburg

  • Category :Alltagsgeschichten
  • Date :27. Juli 2008
  • 2

„Los Jungs. Beeilung! Der Bus kommt in fünf Minuten.“ – „Ach, Scheiße! Was machen wir jetzt mit der Mische?“ – „Na füll um!“ – „Oh, so’n Stress jetzt.“ Ein Weiterer: „Kommt jetzt, geht los!“ Ich war mit Fahrrad da und wollte nicht mehr mit den anderen zu einer weiteren Party. Direkt vor der Königstraße 2 in Ottersleben befindet sich die Bushaltestelle.

Ich war bereits draußen. „Der Bus steht da gerade…“, sagte ich. „Was? Oh, los jetzt!“, rief jemand. Sie fuhren mit dem Bus weiter, während ich mich ärgerte nun noch die drei Kilometer bis nach Hause zu müssen.
Es war dunkel. Die Straßenlaternen warfen nicht mehr als ihren gelben Lichtkegel und an einigen Enden war es ganz und gar dunkel. Meine Fahrradlampe wies mir den Weg bis zur nächsten Laterne.

Am Eichplatz bemerkte ich die ersten Menschen, die es kurz vor zwölf Uhr in der Nacht umher trieb. Sie überquerten die Straße; an der Uhr am Rand des Platzes war – nicht wie sonst üblich – kein Mensch. Nur diese drei Leute mitten auf dem gelben Kopfsteinpflaster. Was mag diese Gestalten wohl um diese Zeit hierherführen? Meine Gedankten schweiften ab. Und plötzlich war es der Wind, die mir ins Ohr blies und meine Aufmerksamkeit für die Details dieser Nachtlandschaft weckte, ansonsten war alles sehr ruhig und nichts bewegte sich. Dort hinter den Häusern war ein Sportplatz, auf dem ich früher einmal Fußball spielte. Mein Rad rollte weiter die Straße hinab. Hinter einigen Fenstern brannte noch Licht und das bunte Geflacker eines Fernsehers durchzuckte den schattigen Raum. Ah, dort stand einmal ein Baumarkt. Mittlerweile hat sich an dieser Stelle eine Einfamilienhaussiedlung entwickelt. Nein, bei diesem Baumart würde heute keiner mehr einkaufen. Auf der anderen Straßenseite stehen die Häuser schon länger. Große Tannen und alte Linden ließen hinter ihrer Dunkelheit einen Garten erahnen. In einem blank polierten Klingenschild blitzte für eine kleine Sekunde das gelbe Licht der Laterne. Kurze Zeit später fühlte man sich enger. Die Gebäude waren nun eine Etage höher und direkt am Gehweg gebaut. Meine Fahrradreifen summten auf der asphaltierten Straße und wurden leiser, als ich abbremste. Die Straße mündete nun in die Hauptstraße und ich musste wieder etwas stärker in die Pedale treten, um in Fahrt zu kommen. Die Enge der vorigen Straße wich nun einem Feld auf der einen Seite. Es waren nicht einmal Wolken am Himmel! Hinten am Horizont sah man die viereckigen Wohnsilos aus einem anderen Stadtteil. Fünf Autos fuhren nun am mir vorbei und an einer Haltestellen saßen die nächsten drei Menschen, denen ich auf meiner Heimfahrt begegnete. Sie hielten Bierflaschen in den Händen und lachten. Der Wind holte mich abermals aus meinen Gedanken zurück. Schon hier! Ich musste nur noch die Straße überqueren und in die Florian-Geyer-Straße einbiegen. Jetzt trat ich richtig in die Pedale und der Wind heulte noch einmal auf.

Als ich schließlich zu Hause ankam wurde er leiser und leiser. Schließlich kam mein Fahrrad zum Stehen. Nur noch das Brummen des Garagentors. Ich war zu Hause.

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2 Comments

  • fabian
    27. Juli 2008 • Antworten

    hört sich nach einer geschichte an, die auch vor 5 jahren hätte stattfinden könnnn oder es auch hat 😉

  • Konstantin
    27. Juli 2008 • Antworten

    Um genau zu sein fand sie gestern statt =)

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