Frohe Weihnachten in Russland
In diesem Jahr hat es mich zum ersten Mal in der Art erwischt, dass ich über die christlichen Weihnachtsfeiertage in Russland bin und obendrein auch noch arbeiten muss. Zum einen liegt es daran, dass ich nun schon zu den älteren Kollegen gehöre, der den Jüngeren mit Kleinkindern einen Heimaturlaub gönnt, zum anderen liegt es daran, dass die russische Weihnacht (Рождество) erst am 7. Januar gefeiert wird.
Während der Sowjetzeit wurde alle kirchlichen Feiertage durch weltliche ersetzt, so wurde das Jolkafest erfunden, was eine Kombination aus Weihnachten und Neujahr ist und heute weiter existiert. Die Kinder bekommen also ihre Geschenke am 1. Januar von „Väterchen Frost“ (Дед мороз). Die großen Feierlichkeiten in den Familien (wie bei uns mit unnötig viel Essen) sind also am 1. Januar. Einen Weihnachtsbaum, der „Jolka“ heißt , haben wir auch schon auf unserer Baustelle in Orsk (übrigens, kann man hier mal hinschauen www.orsk.ru ).
Ursprünglich waren während der Sowjetzeit der 1. und 2. Januar Feiertage, als einer letzten guten Taten von Putin als Präsident hat er seinen Landsleuten die Feiertage zum Neuen Jahr (Новый год) bis zum 8. Januar verlängert (am 07.01. ist die orthodoxe Weihnacht). Ein weiteres Gesetz , welches unter Putin verabschiedet wurde (bis dahin mehr oder weniger geduldet): wenn ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fällt, wird er am nächsten Arbeitstag nachgeholt. Diese Regelungen führt bei dem bevorstehenden Jahreswechsel zu einer kuriosen Lösung, um am 09.01. nicht zu arbeiten (bei uns gibt es die Brückentag Regelung) wird kurzer Hand der 11.01. als Sonntag auf den 09.01. vorverlegt. Das heißt in diesem Jahr ist der letzte Arbeitstag am 30.12. und der erste im neuen Jahr wird der 11.01. sein.
Da am 13/14. Januar das alte Neujahr (старый Новый год) gefeiert wird, kann man davon ausgehen, dass das öffentliche Leben erst wieder am 15. Januar erwacht.
Also, frohe Weinachten nach Deutschland und einen perfekten Start für 2009!