Tag Archives: russland

Eine Beschreibung…

Heute suche ich einen Knoten. Einen Knoten, um etwas zu verknoten. Das scheint logisch und Knoten scheinen einfach. Aber genau der Umstand (ich einen Knoten suchend) veranlasste mich dazu, eine Beschreibung darüber abzugeben, wie während unseres Aufenthaltes in Chuzhir am Baikalsee ein WC-Besuch aussah. More…

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Frohe Weihnachten in Russland

Andreas plaudert ein bisschen über die Traditionen der russischen Weihnacht, vor allen Dingen, wie und wann diese gefeiert wird. Wusstest du denn schon, warum der Russenladen um die Ecke Anfang Januar immernoch zu hat?

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Der Maulwurf (und Alexej) im Abteil

Vor mehr als einer Stunde sind wir in Jekaterinburg verabschiedet wurden. Es war spät. Im Hintergrund das dumpfe Rauschen des Zuges, der über die Gleise fährt. In regelmäßigen Abstanden – klack – klack. Klack – klack. Draußen war es so schwarz, dass wir nur unsere verschwommenen Figuren im Fenster sehen konnten. Um etwas frische Luft in unser Abteil zu lassen, haben wir die Tür auf gemacht. Im Gang waren keine Leute mehr. Die meisten schliefen bereits. Doch dann ein Poltern aus Richtung des Speisewagens. Maulwurf ging an unserem Abteil vorbei. Wir gaben ihm den Namen ob seiner offensichtlichen Augenleiden, da wir uns vorstellten, dass seine Augen ohne Brille etwa denen von eben jenen kleinen wühlenden Erdtieren haben müssten. Auch Alexej sind wir bereits einige Minuten zuvor begegnet, als er mit Fischen in beiden Händen um unsere Rucksäcke steuerte, die noch im Gang standen. Er musterte uns neugierig und freute sich, als er von den Rucksäcken auf seine Hände blickte und den Fisch entdeckte. Hinter dem Maulwurf und Alexej kamen noch eine Fahne Wodka und Zigarettenrauch. Und Fisch. Einige Sekunden später stand Alexej wieder im Flur. Der Fisch fehlte aber nun galt uns fast seine komplette Aufmerksamkeit. Mit dem kleinen anderen Rest seiner Sinne versuchte er nicht umzufallen. Er hörte uns. Er erkannte die Laute, wusste, dass wir Deutsch sprachen. Alexej streckte sich. Er holte tief Luft und fing an zu singen: „Deutsche Soldaten fallen an der Wolga.“ Der Maulwurf beobachtete ihn durch seine dicken Brillengläser. Wir ließen alles stehen und liegen. Wir schauten uns an und fragten uns noch einmal sicherheitshalber, ob er gerade etwas von deutschen Soldaten, von Wolga und vom Fallen gesungen hat. Wir einigten uns darauf, dass er es nicht sang, sondern krächzte, aber dass wir den Text durchaus verstanden haben. Alexej atmete tief durch. Ihm schien unsere Verwunderung entgangen zu sein, denn er sang den Text noch einmal. Der Maulwurf musterte nach wie vor alles ganz genau. Seine Augen wirkten übernatürlich groß und seine Jogginghose hing schlabberig an seinen Beinen herunter. Alexej fuchtelte mit seinen Händen herum und krächzte fröhlich weiter. Er wedelte dabei Fisch-, Zigaretten- und Alkoholduft zu uns herüber. Unter seinen Fingernägeln sammelte sich im Laufe der Zeit eine schwarze Substanz. Er grinste uns an und wollte uns wahrscheinlich mit seinem Blick fragen, wie uns seine Aufführung denn gefallen habe.

Ich weiß gar nicht mehr genau, was wir mit ihm erzählten. Doch als wir nach nur wenigen Minuten genug hatten, zogen wir uns in unser Abteil zurück und schlossen die Tür. Als wir dann dachten, dass die Luft wieder rein wäre, öffneten wir die Tür unseres Abteils.

Das folgende Video zeigt Alexej und Maulwurf (stets im Hintergrund), als sie aus dem Speisewagen zurückkehrten und in ihr Abteil wollten.

Kai versuchte dann stets, die Konversation aufrecht zu erhalten. Marko fühlte sich hingegen leicht genervt und äußert diese Ansicht des öfteren während des Drehs. Pauli war für die Kameraführung verantwortlich. Ich hingegen lag zitternd auf meinem Bett und gab nur sehr wenige Kommentare von mir, da ich stets bemüht war, vor Lachen nicht laut los zu schreien.

Noch ein Hinweis: Da die Tonqualität sehr schlecht ist, empfehle ich, die Boxen sehr weit aufzudrehen, um in den vollen Genuss des Tonumfangs zu gelangen.

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Russische Bilder

Endlich gibt es auf volke.biz auch ein paar meiner Bilder. Es sind wohl 139 Bilder, dich ich jetzt gleich anfangen werde, zu kommentieren, damit der interessierte Angucker auch weiß, was er gerade bewundert 🙂

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Vorurteile gegenüber Russland.

Wie meinerseits zu vermuten war, hat es sich nun doch bestätigt, dass Erdbeeren lecker sind… Nur drei Leute können diesen roten eiförmigen Dingern nichts abgewinnen. Warum nur? Wurdet ihr in der Kindheit schlecht behandelt?

Aus aktuellem Anlass (nicht etwa, dass die bösen Russen in Georgien eingefallen sind – Achtung Ironie!) und dadurch auch etwas verspätet, starte ich heute eine neue Umfrage. Ich möchte dieses Mal wissen, welche der folgenden Aussagen eurer Meinung nach über Russland stimmen oder eben auch nicht. Es sind alle Antworten anklickbar. Oder gibt es noch Vorturteile, die ihr habt?

Ich bin gespannt..

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Russisch Brot

Ich war heute im Supermarkt in Yaroslavl, wollte meine Einkäufe erledigen. Der REAL-Markt ist in der Wochenmitte immer noch nicht so überfüllt. Bin dann zufälligerweise in die Backwarenabteilung geraten, wo blaue BAHLSEN-Tüten meine Aufmerksamkeit erzeugte, es waren Tüten mit „Russisch Brot“, da ist mir eingefallen, dass es dieses Gebäck auch schon zu DDR Zeiten gab, als noch viele Russen mehr oder weniger freiwillig dort lebten. Da ich mit einer Russin unterwegs war, fragte ich gleich mal nach, ob man „Russisch Brot“ von einem russischen Hersteller kaufen könne. Meine Überraschung war sehr groß als sie sagte, ihr sei „russki chleb“ überhaupt nicht bekannt, weitere Forschungen blieben auch erfolglos.
Fazit: Was wir von Russland kennen, ist noch nicht mal russisch!

Übrigens noch ein weiteres Beispiel: als ich vor einigen Jahren mehrfach in Mexiko weilte, wollte ich unbedingt mal das für Deutsche typisch mexikanische Gericht „Chilli con carne“ essen, es war aber dort völlig unbekannt und auch nicht verfügbar.

Kennt ihr weitere Beispiele deutscher Spezialitäten mit ausländischem Namen? Wenn ihr Lust habt, könnt ihr es in den Kommentaren schreiben.

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Datscha und Schaschlik

Am Samstag war ich bei Freunden auf ihre Datscha eingeladen. Eigentlich nichts besonderes, ich denke aber man sollte den „unwissenden“ Deutschen einmal erklären, was „Datscha“ bedeutet. Im deutschen würde man für Datscha eigentlich die Übersetzung Laube oder Sommerhaus wählen. Das Wort Datscha kommt von „datsch“, wörtlich übersetzt „geben“. Die Zaren haben ihren Untertanen kleine Grundstücke zur Bewirtschaftung überlassen, gegeben, so dass sie dort Obst und Gemüse anbauen konnten, was zur Ernährung gebraucht wurde. Ich habe mal gelesen, dass während der Sowjetzeit etwa 35% der im Lande benötigten Lebensmittel individuell erwirtschaftet wurden.
Die meisten in Städten lebenden Russen haben eine Datscha, manche Moskauer fahren am Freitag mehr als 100 km um auf ihre Datscha zu gelangen. Die Datscha ist im Sommer der Lebensmittelpunkt der Russen, ähnlich wie bei uns die „Laubenpieper“, die Kinder verbringen hier mehr oder weniger die Sommerferien (3 Monate). Die Datscha ist ein Landstück von 500 bis 1000m² und einem meist 2 geschossigen Holzhaus, manchmal auch mit Stromanschluss. Das obere Geschoß wird meistens als Schlafraum benutzt. Das wichtigste an der Datscha ist natürlich der Grill, um Schaschlik zu machen. Die Grills verfügen nicht über den bei uns bekannten Rost, alles wird auf Edelstahlspieße gespießt und dann mit Holz gegrillt. Das Geheimnis guten Schaschliks ist die Marinade, im Supermarkt kann man hier fertig mariniertes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Huhn) kaufen. Rezepte am Ende !
Die Hauptfrüchte in jeder Datscha sind Kartoffeln, normalerweise wird der Jahresbedarf einer Familie angebaut. Weitere Anbaupflanzen sind Erdbeeren, alle Sorten von Kohl, Äpfel, Gurken und natürlich Tomaten und viel Dill, der allgegenwärtig in der russischen Küche ist. Alles wird dann auf unterschiedlichste Art konserviert, berühmt sind vor allem die eingelegten Gurken und die „Varenje“ (eine Art ungekochte Marmelade aus allen möglichen Beerenfrüchten und Zucker, wird gern zu Tee gegessen, ist auch ein Vitaminspender in der Winterzeit). Da die Lebensmittel während des Winters in den überheizten Wohnungen sehr schnell verderben, muss man neben einer Datscha auch noch eine Garage zum Lagern der Ernte haben, die Garagen haben tiefe Gruben, wo es auch bei starkem Frost draußen frostfrei bleibt, hohe „Schornsteine“ sorgen für entsprechende Luftzirkulation.
Natürlich gibt es in den Datschas auch Blumen, dies ist der Stolz der Hausfrauen.

Hier noch ein paar Marinaden Tipps für guten Schaschlik:

Fleisch jeweils in „mundgerechte“ Stücken schneiden.
Lammfleisch mit trockenem Rotwein, Zwiebeln, Knoblauchzehen, etwas Lorbeer und Piment marinieren, mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Die Spieße nicht zu eng stecken, so dass die Fleischstücke ringsum braun werden.
Schweinefleisch mit Olivenöl und Zitrone marinieren, dazu Zwiebeln, Knoblauch und Pfeffer.
Hühnchen mit „Smetana“ (saure Sahne), Zwiebeln, Knobi, Piment und Lorbeer marinieren.

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EM 2008 in Moskau, Teil 2

Gestern war das Halbfinalspiel Russland gegen Spanien in Wien. Ich hatte mal wieder das Vergnügen, ein Russlandspiel im Herzen Russlands, in Moskau, erleben zu können.
Die Vorfreude auf dieses Spiel war unter unseren Besuchern auf der NEFTEGAZ 2008 (jährlich stattfindende Spezialmesse für Erdöl und Gas Business) unbeschreiblich groß. Kein Kontakt ohne dieses Thema, jedesmal wünschten wir uns gegenseitig Glück für das Finale am Sonntag, das Weiterkommender Russen gegen Spanien stand niemals in Frage.
Wir freuten uns auch auf einen geselligen Fußballabend. Wir beschlossen zum Abendessen, in ein uns bekanntes Restaurant am Kutosovsky Prospekt zu gehen, dort gibt es auch genügend Fernseher. Als wir gegen 20.30 Uhr in das Restaurant kamen, wurde uns zu unserem Erstaunen mitgeteilt, dass bereits alle Plätze besetzt wären (das Spiel begann um 22.45 Ortszeit). Der Versuch uns in anderen, in der Nähe liegenden Restaurants Einlass zu gewähren, scheiterte aus dem selben Grunde. Es war mittlerweile 21.30 Uhr und wir beschlossen, wieder in Richtung Hotel zu gehen. Nicht weit vom Hotel ist ein „Palatka Kafe“ (Cafe in einem Pavillion oder auch Bierzelt)) mit Grilllplatz und einem aserbaidschanischen Besitzer. Dort angekommen, die nächste Überraschung, hier war gänzlich geschlossen. Wir erfuhren vom Besitzer, dass er Randale befürchtet. Nach langem Bitten war er dann bereit, uns wenigstens ein Abendbrot zu geben, also wie jeden der letzten Abende Schaschlik, Salat, Brot und Bier, aber ab 22.45 Uhr ohne Fernseher. Na wenigstens etwas zu Essen und Trinken. Pünktlich zu Spielbeginn um 22.45 waren wir im Hotel, im dortigem Restaurant waren zu unserer Verwunderung keine Leute. Auch das hatte seinen Grund, dass das Restaurant um 23.00 Uhr schließt. Nach einigen Diskussionen und 300,00 RUR (ca. 10 Euro) ging der Fernseher dann wieder an und wir konnten das Spiel nun gucken, auch einige Bier und Snacks gab es noch.
Nach dem 2:0 für Spanien beschlossen wir dann, den Rest in unseren Zimmern anzuschauen. Nach dem 3:0 für Spanien bin ich dann traurig eingeschlafen, traurig weil ich zu gern am Sonntag in Jaroslawl das Finale mit Russland erlebt hätte.
Gott sei Dank, gab es letzte Nacht, trotz aller Befürchtungen, keinerlei Ausschreitungen in Moskau. Heute träumen schon wieder alle vom Finale Russland gegen Deutschland bei der WM 2010!

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EM 2008 in Moskau

Gestern war das entscheidene Vorrundenspiel Schweden gegen Russland. Ich
bin gestern Abend in Moskau angekommen und gleich mit der Metro ins Hard
Rock Cafe, am Arbat gelegen, gefahren. Dort sollte dieses Spiel auf einer
Grossbildleinwand uebertragen werden. Das Spiel sollte um 22.45 Uhr Ortszeit
beginnen, das Hard Rock Cafe (uebrigens das groesste ausserhalb der USA)
war schon eine Stunde vor Anpfiff gut gefuellt. Zu meinem Erstaunen waren
dort ueberwiegend junge Frauen und Maedchen, sie kamen in Kleineren Gruppen,
um dem Ereignis bezuwohnen. Vor Anpfiff wurde natuerlich die Nationalhymne
aus allen Kehlen lautstark mitgesungen und dabei russische Fahnen geschwenkt.
Die Begeisterung war unglaublich als die russische Mannschaft das erste mal
am Ball war, ich dachte ich waere bei einem Popkonzert mit kreischenden Teenies.
Jede russische Aktion wurde mit Geschrei und Beifall (als wenn ein Ferienflieger
erfolgreich gelandet ist) begleitet, die Stimmung kannte keine Grenzen mehr
als die „Sbornaya“ den Fuerungstreffer erzielte, Fahnen und Bierdeckel flogen
durch die Luft und fremde Menschen umarmten sich, ich erhielt einen Kuss
von einem wunderschönen Mädchen vom Nebentisch. Die Zeit bis zum Zwei zu Null
war mit Kreischen und Beifall ohne Pause gekennzeichnet. Nach endgueltigen
Siegtreffer waren die Maedels wie in Trance, alle „liebten“ die Spieler der
Sbornaya. Nach dem Schlusspfiff wurden auf dem Arbat noch Raketen in die
Moskauer Nacht geschickt.
Ich musste mit dem Taxi ins Hotel, weil ich dieletzte Metro verpasst habe,
hat sich trotzdem gelohnt, ein geiler Abend in Moskau!

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Eisenbahnfahren in Russland

Wenn man sich die Weltkarte einmal ansieht, wird man feststellen, dass wir in Russland über Entfernungen sprechen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Es ist also völlig normal, dass ein Zug mehrere Tage unterwegs ist.

Das Zentrum der Russischen Eisenbahn (РЖД) ist Moskau, nicht nur verwaltungstechnisch sondern auch verkehrstechnisch. Die meisten Langstreckenzüge haben ihren Anfangs- und Endpunkt an einem der acht Moskauer Fernbahnhöfe. Diese Bahnhöfe liegen bis auf den Rigaer Bahnhof an der Ringlinie der Metro (Braune Linie), was das Umsteigen sehr bequem macht. Die РЖД ist in sieben Regionalbezirke unterteilt und hat etwa 1,1 Mill. Beschäftigte.

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