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(C) Konstantin Volke 2015

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Konstantin

Neuseeland (der Februar)

  • Category :Reiseberichte
  • Date :12. Mai 2008
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Der Februar

Punkt 17 Uhr ging der Zug von Magdeburg nach Frankfurt über Hannover. Eine schöne Zeit, die sich besser merken lässt als z.B. 17:23.
Jedenfalls fuhr ich nun also mit dem Zug durch die Gegend und erreichte den Flughafen in Frankfurt etwa 21:15 (die Zeit kann ich mir nicht mehr merken, es war jedenfalls keine runde). Ich checkte ein und ging durch die nunmehr zwei Sicherheitskontrollen, um schließlich nach etwa 24 Stunden in Auckland zu landen.
Dort angekommen wurde aus dem ich ein wir. Während des Fluges machte ich noch Bekanntschaften mit Daniel aus Erfurt, Christian aus Mainz und Siegfried aus dem Allgäu. Dazu kam dann noch Sven aus der Nähe von Chemnitz, mit dem ich noch weitere Tage verbringen sollte.
In Auckland erkundeten wir also zuerst die Queenstreet und wunderten uns, warum nirgends Maori zu sehen sind, aber dafür umso mehr Asiaten. Wie sich herausstellte sind die meisten Maoris auf dem Bau beschäftigt und haben keine Lust, auf der Queenstreet zu flanieren, zumal es auch gar nicht ihre Queen ist. Die der Asiaten zwar auch nicht, aber sie sind clever genug und verdienen dort ihr Geld in Läden, Restaurants und Banken. Und auch noch woanders.
Untergebracht wurden wir im ACB (Auckland Central Backpackers), wundervoll zentral gelegen aber voller Leute, alles andere als gemütlich und auch nicht besonders sauber. Aber eben zentral!
Diese Zentralität machten wir uns am nächsten Tag zu Nutze und fuhren zur Missionbay. Von dort liefen wir ins Zentrum zurück und guckten uns noch Fische an. Diese schwammen in einem Aquarium, für dessen Eintritt wir 20 „Bugs“ bezahlten.
Unser Zimmer im ACB teilten wir uns mit George, einem 19jährigen Engländer, der sehr gut Deutsch Sprach, lange Haare hatte (dafür aber kein Geld, wie er sagte) und unordentlich war. Ich hatte nichts gegen George, andere schon eher, ich weiß aber nicht genau, warum. Daniel war acht Jahre beim Bund und hatte sehr wohl etwas an Georges Unordnung auszusetzen, was aber nur natürlich erscheint, bedenkt man doch, dass Daniel in einer Jugendherberge morgens sein Bett ordentlich neu bezog.
Jedenfalls dachte ich fortan, alle Leute mit längeren Haaren und Mütze seien George. Drei Tage später in Paihia war es tatsächlich George.

Paihia … bis 11.03.2007

In Paihia, wohin dann nur noch Sven und ich gefahren sind (mit dem „Coach“, oder wie die Neuseeländer sagen, „Kaatsch“) blieben wir eine Nacht in einem Hostel, um dann für weitere ein anderes zu beziehen.
Vielleicht ein kleiner Fehler, denn im ersten Hostel, wenngleich teurer, teilten wir uns ein 8-Bettzimmer mit einem Schweden (Tommy) und 5 wunderschönen Skandinavierinnen (eine davon hieß Anna).
Im andern Hostel trafen wir Will, einem Mac-Süchtigen Iren und Suse aus Heidelberg.
Wir verbrachten einen Tag mit Angeln auf Jagd nach Red Snappern. Auf dem Weg dahin kamen wir an einem Laden vorbei, in dem Produkte von „London Underground“ verkauft worden, also Weed.
Ich fing den 2.größten Snapper des Tages und immerhin den ersten richtig großen. Ein Däne schenkte uns nach der Tour seinen Fisch. Mit zwei Beuteln Snapper-Filet im Gepäck machten wir uns zurück zum Hostel und kreierten ein neues Rezept: „scrumbled snapper with mashed patatoes“. Lecker, aber da das Auge auch mitisst, unweigerlich komisch!
Den nächsten Tag fuhren wir nach Russell, einer kleinen Stadt, die fünf Minuten Fährfahrt von Paihia entfernt liegt. Ein netter Kontrast zur Partystadt Pahia. Sogar ein Museum gibt’s in Russell von der Größe eines überdurchschnittlich großen Wohnzimmers. Die drei Bugs Eintritt ersparten wir uns und gingen einfach am „Historic Restaurant“ vorbei. Sehr schön gelegen aber fernab von den Ewigkeiten vergangener Tage… Warum nennen die Kiwis nun ein offensichtlich ca. 20 Jahre altes Restaurant historisch?
Historisch hin oder her, die Gegenwart ist von weitaus größerer Relevanz. Von daher entschloss ich mich kurzerhand nicht wie geplant nach Auckland zurückzufahren, sondern weiterhin in Paihia zu bleiben und mir einen Job zu suchen, den ich auch gleich bei Bob, dem Supermarktbesitzer fand. Ich kam also in den Supermarkt, fragte Bob, ob er eine freie Stelle hätte und fing prompt am nächsten Tag um ein Uhr an.
Zugegeben, dieser Job ist ziemlich langweilig, aber es gibt immerhin elf Dollar pro Stunde, was mich meiner Idee nach einem Auto wesentlich näher bringt.
Im Supermarkt war Alex mein Einweiser, er wies mich ein. Alex ist ein vierzehnjähriger Maori Junge mit einem unheimlich langen Fingernagel am kleinen Finger der rechten Hand. Das ist auch der Unterschied zu Bob (der eigentlich von Fidschi kommt), denn Bob hat gar keine Fingernägel an seiner rechten Hand und um genau zu sein nicht mal Finger.
Feierabend hatte ich immer um neun Uhr, wonach ich dann zum Hostel bin und mir ein paar Toastbrote zum Abendessen gönnte.
Dort trafen wir dann auch auf Maria, einer scheinbar ständig betrunkenen Israelin und auf Stefan, ein wesentlich nüchterner Bayer bzw. Schwabe oder eigentlich auch beides gleichzeitig. Als dritte im Bunde war da noch Tara aus England, die wie 25 aussah, aber in Wirklichkeit schon 30 war. Einen Tag später stieß auch noch Misuki aus Japan hinzu. Misuki ist ein weiblicher Vorname.
Als diese drei Menschen zwei Tage später abreisten, unterhielten wir uns mit Katharina, Jaqueline und Laila, wobei letztere aus Österreich war. Laila war zum Urlaub in Neuseeland und hatte dennoch eine 75-Stunden-Woche. Die drei waren ständig am gackern.
Als negativer Höhepunkt (eigentlich das einzig negative) sind da noch meine beiden neuen Zimmergenossen zu nennen. Ein Männlein und ein Fräulein. Beide aus England und beide sehen so aus. Besonders das Fräulein ist eine typische englische Schönheit, wie man sie aus den Lehrbüchern der fünften Klasse kennt. Blass, einen dicken Po (natürlich trotzdem eine überkurze Hose, sodass man die Zellulide (DUDDDDEEENNN) besser sieht) und ein nicht besonders hübsches Gesicht. Das alles ist nicht weiter verwerflich, hätte sie nicht diese hässlichen pinken Sachen an und würde sie sich das Bett (obwohl zwei freie vorhanden sind) nicht mit dem Typen teilen. Wer sich dann ein Bett teilt, kann sich natürlich auch die Dusche teilen. Unser Bad misst etwa 3-5m² und auf diesen engen Raum quetschen sich die beiden nun unter die noch engere Dusche. Sie putzen gemeinsam ihre Zähne (soweit man das durch die hellhörige Tür hören konnte) und gingen womöglich sogar gemeinsam scheißen – auf einer Klobrille.
Ich hoffe sehr, dass sie bald abreisen mögen…
Doch Sven und ich entschieden uns anders und wechselten das Zimmer. Nicht wegen der beiden Engländer, sondern wegen Katharina, Jaqueline, Laila und Stefan. Wir zogen eine Etage und Preisklasse tiefer.
Am 18. Februar importierten wir ein wenig deutsche Kultur nach Neuseeland. Wir verkleideten uns ein bisschen und feierten Karneval. Als die Leute im Hostel fragten, warum man denn Karneval feiert, wurde mir die Sinnlosigkeit der ganzen Angelegenheit erneut ins Gedächtnis geführt. Da ich aber nicht als Außenseiter dastehen wollte, habe ich mich prompt in das beste und natürlich auch sinnloseste Kostüm geworfen.
Ich bekam Wein spendiert, den ich widerwillig in meinen Hals reinkippte und schaute dennoch genüsslich zu, wie die anderen den berühmten Pegel erreichten.
In unseren Verkleidungen gingen wir schließlich noch in eine Bar und tranken ein Bier.
Am nächsten Tag hatte ich einen Tag frei und nutzte die Zeit um nichts zu tun. Einfach mal Gott einen netten Mann sein lassen und Beine hochlegen.
Es war der Tag, an dem ich meine ersten Erfahrungen mit frei lebendem Wildtier machte. Ich lag am Strand als plötzlich eine Gruppe Seekühe auftauchte. Wie wild suchte ich nach meinem Fotoapparat und wie es in solchen Situationen nun einmal ist, hatte ich ihn nicht dabei – schlimmer noch: Ich hatte ihn zehn Minuten vorher ins Hostel gebracht.
Umso ärgerlicher, dass die Seekühe immer näher kamen, sie schienen gar an Menschen gewöhnt zu sein. Noch ein wildes Schnaufen und die Herde kam an Land gerobbt – direkt am Strand. Ich war verwundert, wie zivilisiert und fortschrittlich Seekühe in Neuseeland sind. Sie verständigten sich in Lauten und trugen Badeanzüge. Je näher die Seekühe kamen, umso mehr zweifelte ich an der Tatsache, dass der Mensch das klügste Lebewesen unseres Planeten ist. Es dauerte nicht mehr lange, da zweifelte ich auch an der Tatsache, dass ich ein Mensch und keine Seekuh sei. Ich verstand die Laute der Seekühe perfekt, sie sprachen fließendes Deutsch. Die Seekühe kamen nun so nah auf mich zu und legten sich auf Handtücher, dass ich nun doch meine Gedanken über die Nützlichkeit der Stubenfliege bei schlechtem Wetter ruhen ließ und überlegte, worin der Unterschied zwischen diesen Seekühen und Menschen bestand.
Da diese Überlegungen den Umfang eines Reiseberichtes jedoch sprengen würden, leite ich direkt zum Thema Zufall über.
Svens Stammkneipe in Chemnitz ist das Flowerpower. Dort traf er Maria, die nun auch gerade in Neuseeland ist. Maria ist schon seit fünf Monaten hier und zufällig natürlich zur selben Zeit in Paihia wie Sven. Das war ein tolles Wiedersehen für die beiden.
Maria hat auch ein Auto, mit dem sie mich einmal zum Supermarkt gebracht hat. Und da wir gerade vom Zufall reden, kam zufällig ein Opossum über die Straße gelaufen – Maria bremste – und das Opossum lief wieder zurück, offensichtlich vom Scheinwerferlicht verwirrt. Dann rannte das Opossum doch wieder in die Richtung, in die es eigentlich wollte. Da Opossums von Scheinwerferlicht verwirrt werden und dieser Zufall das Opossum dermaßen verwirrt, dass es statt einmal über die Straße, dreimal über selbige läuft, liegen zufällig ziemlich viele Opossums am Straßenrand und haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Wären die Opossums schlauere Tierchen und weniger anfällig für Scheinwerferlicht, könnten sie ein schönes, vollkommeneres Leben führen. Katzen und Hunde haben diesen Punkt erkannt und wurden Haustiere. Als ein Lebewesen kann man sich kein schöneres Leben als ein Haustierleben vorstellen.

Nun zu einer anderen Thematik, die mich ständig beschäftigt. Am anderen Ende der Welt kann es mitunter vorkommen, an Heimweh zu leiden. Dieses Leiden ist mir bisher zum Glück fast erspart worden. Es gibt dennoch gewisse Punkte, bei denen ich erst 12.000km fahren musste, um mir über deren Notwendigkeit ein Bild zu machen. Das ist zum einen das eigene Bett. Es ist wunderbar im eigenen Bett zu schlafen. Momentan schlafe ich in einem Doppelstockbett in der oberen Ebene. Heute Nacht wäre ich beinahe rausgefallen. Das ist weniger schlimm, da ich es ja nicht bin, aber diese Tortur hierauf zu kommen, stellt derartige Strapazen dar, dass es nicht mehr schön ist. Ich frage mich, welcher dämliche Bettarchitekt eine Leiter für Doppelstockbetten baut, die nur dann nicht wehtut, wenn man mit Schuhen hochklettert. In der Regel ist es auch in Neuseeland der Fall, dass eine Vielzahl der hier lebenden Leute ihre Betten ohne Schuhe besteigen und dann in diesem Zustand die Nacht verbringen.
In dieser Jugendherberge gibt es eine Holzleiter, aus fünf Sprossen bestehend, deren Tiefe etwa zwei Zentimeter beträgt. Wer sich darunter jetzt nichts vorstellen kann, sucht mal bitte im Keller nach solchen Brettern, stellt sie auf die schmale Seite und sich dann darauf. Man wird feststellen, dass schon eine Stufe höllisch schmerzt und fünf dann eine Tortur vorm Schlafen darstellen.
Ist man einmal oben, möchte man dann nicht mehr runter. Aber da man nun nicht nach Neuseeland fährt, um 6 Monate auf demselben Bett zu verbringen, ist es unweigerlich notwendig, wieder herunter zu müssen, sei es nur zum Pinkeln.
Derzeit bevorzuge ich die Technik, an die Bettkante zu rutschen und dann bauchwärts herab zu gleiten. Das scheuert zwar ein bisschen, ist aber weniger schlimm als die Leiter. Hängt man dann längs am Bett muss man nur noch ein kurzen Sprung vom unteren Bett auf den Boden vollziehen und man steht wieder auf den Füßen, oder liegt auf dem Rücken, wenn man das untere Bett verfehlen sollte.

Der andere Punkt ist das Klo. In dieser Jugendherberge gibt es leider nur das „Gaststättenklo“. Also mehrere Klos nebeneinander, nur von einer Plastikwand getrennt. Sitzt einer neben einen, kann man also genau analysieren, ob der Haufen flutscht oder der Nachbar genau dasselbe Leiden hat, wie man selbst. Auch die Im-Stehen-Pinkler sind gut zu erkennen.
Man versucht also so leise wie möglich seinen Klos in die Schüssel zu bugsieren, um bei dem doch sehr intimen Akt des Ausscheidens nicht analysiert werden zu können.
Die wichtigste Hilfe ist dabei das Klopapier. Um sich vor den Stehenpinklern zu schützen, die die Klobrille nicht hoch machen, sollte man diese erstmal abwischen oder gar mit Klopapier auslegen. Dann rollt man etwa 2-3 Meter Klopapier ab, und schmeißt diese ins Klo, um somit die „Platsch-Geräusch“ der Exkremente zu dämpfen. Das klappt wunderbar.
Wir machen beim Ausscheiden zwar alle dieselben Laute, doch einige Nebengeräusche sind mitunter sehr peinlich. Da hilft auch kein Klopapier. Man muss den richtigen Zeitpunkt wählen. Entweder Augen zu und durch und ohne Rücksicht auf Verluste. Oder man versucht langsam zu pressen, um keinen übergroßen Druck zu erzeugen. Ideal ist es natürlich, wenn man alleine ist. Dann sind alle Vorsichtmaßnahmen zu vernachlässigen, doch selbst nachts um drei kann es vorkommen, beim Geschäft gestört zu werden. Also kann man auch kräftig drücken, wenn zum Beispiel der Nachbar gerade abzieht oder laut zu singen anfängt.
Ich verstehe sowieso nicht, worin das Problem liegt, die Plastikwände zwischen den WCs vom Boden bis zur Decke zu bauen. Die Planer solcher Toiletten scheinen solche Probleme nicht zu kennen, da deren Geschäfte wohl derartig gut laufen, dass sie sich im Urlaub ein Hotelzimmer mit Einzel-WC leisten können.
Die Vorteile der heimischen Toilette liegen auf der Hand. Man weiß auch im schlaftrunkensten Zustand, wo man wann abbiegen muss, um das gewünschte Resultat zu erreichen. Das gefährliche Herabgleiten im Dunkeln von diversen Doppelstockbetten entfällt sowieso…
Denn man muss auch immer bedenken, worin die Gemeinsamkeit zwischen einer Kettensäge und Klopapier besteht; wenn man abrutscht, ist die Hand im Arsch…

Der Supermarkt

Auf der Welt gibt es viele Supermärkte. In Europa hat der Supermarkt durchweg eine positive Bedeutung (in anderen Sprachen heißt er z.B. supermarket, supermarché usw.), schließlich kann man dort Lebensmittel, Zeitungen, Windeln und Zahnstocher kaufen. Positiv durch und durch. Überlegt man jedoch, dass man dafür mitunter einen überhöhten Preis ausgibt, ist das eigentlich alles andere als super.
Von den ganzen Supermärkten dieser Welt, von denen wir nun wissen, dass es eigentlich „Ich-gebe-mehr-Geld-aus-als-ich-wollte-Mark“ heißen müsste, bin ich zufällig bei Bobs Supermarkt gelandet. Er ist der Filialleiter eines Four Square Supermarktes in Paihia, Williamsroad 4.
Die Managerin ist Claire, zufällig seine Ehefrau, und die beiden verbringen viel Zeit miteinander im Supermarkt. Claire ist eine kleine Chinesin, die vor einigen Jahren in Neuseeland eingewandert ist, dort Bob traf und ihn heiratete.
Die beiden schaffen es jedoch nicht, den Supermarkt gemeinsam zu leiten. Deswegen ist ihnen plötzlich die Idee gekommen, dass sie Angestellte brauchen. Ich bin nun einer davon. Selbst nach einer Woche hab ich noch neue Gesichter gesehen, so viele Angestellte gibt es. Einige davon sind seltener da als andere. Hier nun ein kleiner Überblick über die Vielfalt der im Four Square Paihia arbeitenden Menschen: Da sind z.B. Jenna, Paul und Ania. Alle drei gehen noch auf die Highschool in Kerikeri und verdienen sich ihr Taschengeld bei Bob. Dann ist da noch Gay. Eigentlich sind es zwei Gays. Einer von beiden ist aber tatsächlich Gay. Gay ist in diesem Fall ein weiblicher Vorname für die einzige Mitarbeiterin, die zwar jeden Tag kommt, aber immer noch keine eigene Uniform hat. Sie ist Mitte fünfzig, vielleicht auch älter. Der andere Gay ist auch gay, aber heißt Jamie. Jamie ist Kassierer und hat eine Brille auf. Wie Jay (der nun auch im Supermarkt arbeitet) festgestellt hat, und ich ihm dabei völlig zustimme, macht ihm die Tatsache Angst, dass Jamie seit etwa 15 Jahren im Supermarkt arbeitet und ganz offensichtlich immer noch Spaß daran hat. Dann gibt es da noch Lynn und Kimberly, wobei beide eine Karriere im Supermarkt anstreben und wohl gerade mit der Schule fertig worden.
Als weiteren Mitarbeiter gibt es noch Alex, das jüngste Mitglied der Bob-Crew. Er ist ein 14-Jähriger Maori. Shirley hingegen ist die Älteste im Bunde.
Dann gibt es da natürlich noch die Backpacker, z.B. Jaqueline, Laila, Sven und mich. Wir Backpacker hatten eines gemeinsam, ich möchte es mal an meinem Beispiel erklären…
Mein erster Arbeitstag begann um ein Uhr und ich meldete mich bei Bob. Er sagte ich solle zu Jamie gehen. Ich ging zu Jamie. Er zeigte mir das Gemüse und das Obst. Schön bunt, dachte ich. Dann ging er mit mir zur Kasse. Aha, dachte ich, das ist also die Kasse. Jamie zeigte mir die ganzen Knöpfe auf der Tastatur der Kasse. Wieder dachte ich, schön bunt. Jamie zeigte mir mal schnell, wir man Waren einscannt, Zigaretten und Alkohol verkauft (man muss hier bis 25 Jahren nach der ID fragen, wobei man Alkohol und Zigaretten schon ab 18 kaufen kann), wie man mit Kreditkarte bezahlt und wie man Cash rausgeben kann (man kann in Neuseeland im Supermarkt sagen „hey, gib mal bitte 30 Dollar Cash“, und bekommt die dann auch gebührenfrei), wie man Telefonkarten verkauft, wie man Waren auf ein festes Kundenkonto anschreibt, wie man Preise scannt, ohne dass sie auf der Quittung erscheinen, welchen Knopf ich bei welchem Gemüse und welchen Knopf ich bei welchen Obst drücken muss und welche Knöpfe ich bei anderen Gelegenheiten drücken soll, er zeigte mir, wir man die Kasse öffnet, ohne dass wer bezahlt, wie man Wechselgeld richtig annimmt und wie man die Tüten voll packt, Jamie zeigte mir auch, wie man Waren von der Rechnung runter nimmt und was passiert, wenn man zuviel herunter genommen hat, er zeigte mir welche Zeichen es gibt, um Verstärkung an die anderen Kassen zu bekommen und er zeigte mir noch dieses und jenes. Ich dachte mir, dass Jamie sicherlich schwul sei, da er immer so seinen kleinen Finger abspreizte; und ich dachte mir, dass ich gerade nicht aufgepasst habe, was er mir alles gezeigt hat.
Wie dem auch sei, es war 13:15 und ich sollte Kunden abkassieren. Also kassierte ich Kunden ab, Jamie blieb erstmal noch in meiner Nähe, um mir alles noch mal zu zeigen, wenn ich es brauchte.
Weiterhin zeigte mir Alex, wo im Lager und im Laden die Getränke waren, die Chips, das Obst, die Nudeln, Cornflakes, Kosmetika, tief gefrorene Erbsen, Brote, Milch, Käse und Zahnstocher.
Aha, dachte ich mir, da sind also die Zahnstocher. Es dauerte aber etwa drei Tage, ehe ich begriff, wo die verschiedenen Cola-Sorten waren und wohin sie gehörten.
Da auch Claire begriff, wie sinnlos so ein Neuer eigentlich war, bat sie mich der sinnvollen Aufgabe nachzugehen, Kisten von A nach B zu bringen, um einige von ihnen hinterher nach C zu schleppen und sich Bob dann wunderte, warum sie nicht mehr bei A waren.
Bob und Claire hatten jedoch meistens den Überblick wo sich die etwa 9000 verschiedenen Dinge, die verkauft worden, wirklich befanden.
Im Supermarkt trifft man auch teilweise die lustigsten Leute. Eines Tages kam zum Beispiel eine Deutsche mit ihrem Mann vorbei (ich bemerkte sie vorher schon, als sie hereinkamen und hörte ihren schwäbischen Akzent). Sie fragte mich in einem sehr schlechten Englisch, wo denn hier die Seife (oder was auch immer) war. Ich fragte: „Was?“ Sie, der deutschen Sprache mächtig, verstand mich und wiederholte ihre Frage erneut in ihrem gebrochenen Englisch. Ich fand das derartig lustig, dass ich nochmals „Was?“ fragte. Ihr Mann begann zu schmunzeln, wohingegen die Frau nun offensichtlich nicht mehr weiter wusste. Sie schien verzweifelt und wollte doch nur die Seife, die sie nicht finden konnte. Ihre Englischkenntnisse schienen erschöpft und ich gab ihr nun den entscheidenden Hinweis: „Sie können Deutsch mit mir sprechen.“ Über diese Nachricht war sie derartig entzückt, dass sie erstmal eine kurze Zeit lang gar nichts sagte…
Eines anderen Tages hatte ich wieder Kontakt mit Deutschen. Es war eine Gruppe, bestehend aus vier oder fünft Rentnern und sie wollten ein Schwarzbrot kaufen. Sie wandten sich an mich (ich beschloss, sie dieses Mal gleich aufzuklären, dass sie Deutsch mit mir reden konnten). Ich musste ihnen mitteilen, dass es in Neuseeland schwer werden könnte, Schwarzbrot zu kaufen… Sie wollten aber ein Schwarzbrot. Sie fragten mich nach einem Bäcker. Ich sagte ihnen, dass es einen gäbe, dieser aber auch kein Schwarzbrot produzierte. Sie fragten mich nach einem anderen Supermarkt, wohingegen ich ihnen den Tipp gab, dass es einen Woolworth gebe (vergleichbar mit Edeka in Deutschland), aber dieser auch kein Schwarzbrot verkaufe. Die Deutschen wurden grantig, „dieses olle, labbrige Weißbrot kann doch kein Mensch essen“ (sie vergaßen offensichtlich, dass es eine Menge Menschen gibt, die Weißbrot essen, in Wahrheit sogar wesentlich mehr, als welche, die Schwarzbrot bevorzugen). Ich sagte ihnen, dass ich bisher kein Schwarzbrot in Neuseeland gefunden hatte, sie beharrten aber auf ihrem Recht als deutsche Staatsbürger ein Schwarzbrot zu kaufen… Naja, wenn sie nicht gestorben sind, suchen sie wohl noch heute.
Aber genauer betrachtet ist es doch eine wirklich komische Situation. Da gibt es nun also Menschen, die sehen einen Supermarkt und denken sich „da gehe ich jetzt rein“. Warum geht man in einen Supermarkt? Wahrscheinlich, um Waren zu kaufen, die sowieso zu teuer sind, aber da man sie nun mal braucht, auch kauft. Diese Menschen verbringen nun also etwa 5-10 Minuten im Markt und schauen sich verzweifelt nach Waren um, das Angebot ist schließlich groß.
Nach diesen 10 Minuten fragen sie jemanden und erhalten die Antwort, dass es die gewünschte Ware nicht gibt, sehr wohl aber andere, die der gewünschten sehr nahe kommen. Sie wirken dann deprimiert und wissen für eine weitere Minute nicht, was sie machen sollen. Sie überlegen, wägen Pro und Kontra ab und kommen zu dem Entschluss, dass sie den Supermarkt wieder verlassen sollten, um in einen größeren Supermarkt zu gehen, ohne auch nur etwas von den 9000 Produkten gekauft zu haben.

In Bobs Supermarkt arbeite ich 40 Stunden die Woche an fünf Tagen. Gestern hatte ich einen freien Tag, Bob aber nicht genügend Leute. Er rief mich an und fragte mich, ob ich denn nicht arbeiten wolle. Natürlich wollte ich nicht arbeiten, aber ich wollte Bob auch nicht enttäuschen und entschied mich Bob zu sagen, dass ich keine Hose hätte, da sie alle in der Wäsche seien. Zu meinem Erstaunen sagte Bob, dass dies gar kein Problem sei. Dann machte er mir ein weiteres Angebot, er bot mir für vier Stunden Arbeit einen Lohn von 50 Dollar cash auf die Kralle „under the table“ an (also an der Steuer vorbei). Ich stimmte zu und ging in meinen bunten Badehosen in den Supermarkt und stellte mich an die Kasse. Nach einer Weile kam Claire zu mir, um mir eine schwarze Faltenhose zu zeigen, die ich doch mal anprobieren sollte. Ich tat es, sie passte mir mehr oder weniger und Bob stellte fest, dass ich damit auch zu einer Hochzeit gehen könnte, ich ging aber nur zurück zur Kasse.
Bob wirkt in seiner ganzen Art hektisch und relaxt zugleich. Laila berichtete mir, dass sie ihn eines Morgens beim Gemüse das Leben voll genießend einen indischen Song singen hörte. Am selben Tag hatte Bob noch eine seiner berühmten Fluchattacken, in denen sich sein Wortschatz mitunter mehrere Minuten auf die Wörter „fuck“, „shit“ und „fuck shit“ beschränkt. Meist ist Claire der Anlass dieser emotionalen Ausbrüche, wohingegen sie meist am Ende selbiger „sorry, Bob“ sagt.
Ein weiterer Bestandteil des Supermarktes ist, wie Sven immer so liebevoll sagt, das „Bob-Mobil“. Es handelt sich dabei um ein Auto, oder vielmehr war es mal eins in seinen besten Tagen. Heute ist es eher so etwas, was in unserem Kulturkreis als Schrottkarre bezeichnet wird. Es ist ein Van, ein Nissan, weiß angestrichen und schon knapp 300.000 Kilometer auf der Uhr. Das Lenkrad ist rechts. Mit diesem Van werden Lieferungen an größere Kunden des Supermarktes ausgefahren, wie zum Beispiel Restaurants, Clubs oder Hotels.
Als mich Bob einmal fragte, ob ich einen Führerschein hätte und ich mit ja antwortete, steckte er mich gleich in den Van, um eine Lieferung zu machen (ich hatte mein Führerschein an diesem Tag gar nicht dabei…).
Alles in allem ist eine Vollzeitbeschäftigung im Supermarkt ziemlich langweilig; halb so schlimm, denke ich mir immer, ist ja nur für vier Wochen insgesamt und für weitere zwei.
Heute ist übrigens der 26. Februar. Die Oscars werden heute verliehen und ich habe einen weiteren freien Tag.

Paihia bei Nacht

Nachts ist es in Paihia, wie in anderen Städten Neuseelands, ja sogar der Welt, ziemlich dunkel. Es gibt ein paar Laternen, die ihre Lichtkegel auf den Fußweg werfen und ab und zu kommt auch mal ein Auto vorbei. Seltener sieht man dagegen Menschen mit roten leuchtenden Mützen, die Saltos in der Luft machen und dabei auf Englisch über den Sinn des Lebens diskutieren.
Es gibt aber etwas ganz Besonderes, nachts in Paihia. Da Paihia eine eher kleine Stadt und wie bereits erwähnt mit spärlicher Beleuchtung ist, hat man einen wunderschönen Blick auf den Sternenhimmel. Quer über Pahia zieht sich die Milchstraße am Nachthimmel entlang, zu beiden Seiten gesäumt mit Millionen und Abermillionen von Sternen und nur einem Mond. Sitzt man nachts am Strand und verrenkt sich den Hals, um nach oben zu schauen, staunt man nicht schlecht, wie schön und voll dieser Himmel ist. Es scheint, als gebe es viel mehr Sterne als bei uns. Überall blinkt, funkelt und glitzert es. Alle paar Minuten zieht leise eine Sternschnuppe am Horizont vorbei und man merkt, dass man weit weg ist von der Hektik der Stadt oder der vielen Lichtern in Deutschland. Die Wellen plätschern mit einem zarten Rauschen in gleichmäßigem Takt den Strand hoch und im Licht des Mond- und Sternenschimmel sieht man den weißen Wellenkamm, der sich deutlich vom dunklen Meer abhebt. Genau dem Meer, das die Sonnenstrahlen in wunderschönem Azurblau zurückreflektiert.
Nachts schlafen die Touristen doch.

Das heißt, es schlafen viele, aber nicht alle. In Paihia gibt es im Großen und Ganzen sechs Orte, an denen man seinen Abend verbringen kann: Im Bett, am Strand, besoffen neben dem kleinen Bach oder man geht in die Beach-Bar, ins Salty oder Lighthouse.
Die Bar schließt um zwölf Uhr. Das Salty ist gleich neben der Bar und füllt sich natürlich schlagartig um 2 Minuten nach zwölf Uhr. Da der Großteil der Leute aber Abend für Abend nach zwei weiteren Stunden mitbekommt, dass das Salty eigentlich gar nicht so gut ist, gehen auf einmal alle ins Lighthouse (etwa 7 Minuten Fußmarsch). Die Räumlichkeiten sind dort etwas größer, es gibt einen Billiard- und Kickertisch, aber die Musik ist dieselbe wie im Salty. Die Leute ab etwa halb drei auch.
Nun hole ich ein wenig weiter aus, auch wenn dieser Schweif nichts mit der Nacht zu tun hat, aber ich denke, es ist eine gute Überleitung zu den Türstehern.
Man kann am Umfang der Menschen erkennen, wie lange sie schon in Neuseeland sind, sagt man hier. Aufgrund der ungesunden Ernährung und teilweisen Faulheit der Backpacker werden einem 90 Prozent selbiger sagen, dass man hier zunehmen wird. Je fetter man also ist, umso länger ist man hier.
Nimmt man nun diese Theorie als Grundlage, erkennt man wunderbar, dass die Maori tatsächlich die Ureinwohner Neuseelands sein müssen. Ein großer Anteil deren Bevölkerung ist überdurchschnittlich schwer (dies trifft nicht unbedingt auf den Rest der Bevölkerung Neuseelands zu).
Nachdem nun also die Maori sehr schwer sind, sind die Türsteher letztendlich extrem schwere Maoris.
Gestern sah ich einen, der hat sich sein Rücken gedacht „ach, ich wachse mal noch ein bisschen“, also wuchs sein Rücken über den Hals. Nachdem sich der Rücken den Hals einverleibt hatte, hat sich der Rücken gedacht „och, wachse ich mal noch ein bisschen“. Dieser Maori hatte sogar Rücken auf dem Kopf. Er hatte eine Glatze und die Falten auf seiner Kopfhaut stammen eindeutig vom Rücken, der sich den Nacken hochgeschoben hat und nun einen erbitterten Kampf mit der Kopfhaut über die Vorherrschaft des Hauptes führt.
Aber nicht genug, der Rücken dehnte sich bei ihm immer weiter aus, er wanderte an den Rippen vorbei nach vorn. Dieser Maori hat demnach keine Seite. Er sieht aus wie eine Kugel, es gibt keine schmalere und breitere Seite, es gibt nur den Rücken.
Und da der Rücken auch noch nach unten wächst, gibt es auch keine richtigen Beine, sondern diese sehen auch aus wie der Rücken und passen wunderbar ins Gesamtbild dieses runden Maoris. Einzig bis zu den Armen hat es der Rücken noch nicht geschafft, wenngleich diese sehr breit waren, passten sie ganz und gar nicht ins Gesamtbild, sahen sie doch eher wie angeklebt aus und standen in einem sehr ulkigen Winkel zum restlichen Körper.
Dann war doch noch sein Kumpel. Auch er hatte Ähnlichkeit mit einer übergroßen Murmel, hatte aber Haare auch dem Kopf. Jedoch schienen seine Haare genauso ein Eigenleben zu führen wie der Rücken des anderen Türstehers.
Aber auch hier hole ich wieder weiter aus. Der zweite Türsteher ist nun also rund. Wenn ich hier vom runden Türsteher spreche, ist somit nicht eindeutig klar, welcher der beiden gemeint ist…
Der zweite Türsteher hebt sich allerdings etwas vom Outfit des anderen ab, denn er hatte eine Lakers-Jacke an. Sein ganzes Auftreten und sein Stil erinnerten an das Gangster-Dasein in amerikanischen Armenvierteln.
Der zweite war wie gesagt rund, der erste zwar auch, aber wie bereits geklärt wurde, hatte der zweite nun auch noch Haare und ein Gangsterimage. Dies schien aber nicht zusammen zu passen. Seine Haare waren an den Seiten etwas kürzer und das Deckhaar dementsprechend länger. Nach hinten verlaufend (hinten ist gegenüber der Brustnippel, da er rund ist und es bei Kugeln im Normalfall keine vorne und hinten gibt) bildeten die langen Deckhaare einen geflochtenen Zopf, der wie ein Gummischlauch hinten am Kopf hing.
Warum passen nun ein Gummischlauch und das Gangsteroutfit nicht zusammen? Eigentlich gibt es dafür keine Begründung, jedoch schien sich unser runder Gummischlauchtürsteher nicht wohl zu fühlen. Ständig wackelte er mit seiner kleineren Kugel (dem Kopf) als wolle er eine Amsel verscheuchen, die versucht, auf seinem Kopf ein Nest zu bauen. Der eigentliche Grund der Wackelei dürfte wohl der Zopf sein, der immer wieder mit dem Nacken Kontakt hatte und wohl ein bisschen kitzelte.
Da sich die Abende im Lighthouse gewissermaßen ähneln, hat man also ein bisschen Zeit, sich auch mal die Leute darin anzusehen und das ein oder andere Detail zu behalten.

Die meisten Abende verbrachten wir jedoch draußen auf den Sitzbänken unseres Hostels. Viele mehr oder weniger tiefgründige Gespräche fanden dort statt und auch Svens, Jays und Markus Geburtstag feierten wir dort. Die meisten Leute sitzen zwar vorm Fernseher und gucken sich im 5-Tages-Rhythmus immer wieder dieselben Filme an, aber einige sitzen auch draußen, mit denen man dann ins Gespräch kommt. So traf ich auch auf Jay, meinen derzeitig Englischlehrer. Er bringt die Geduld und Ruhe auf, mich immer wieder gewissenhaft an meine grammatischen und Aussprachefehler zu erinnern. Ich bin ihm dafür sehr dankbar, im Gegenzug lehre ich ihm deutsche Wörter wie zum Beispiel Kerze, links, rechts, geradeaus, hallo wie geht’s und was noch alles anfällt.
Auch Hans, Pieter und Kathrin sowie Rebecca saßen ständig draußen und mit ihnen konnte man stundenlang über Gott und die Welt plaudern. Sven, Katha, Laila und Jaqueline waren fast standardmäßig dabei, ebenso Robert aus Klein Wanzleben (die Magdeburger und Bördeländer wissen mit dem Wort „Klein Wanzleben“ sicherlich mehr anzufangen als der Rest der Welt).
Die drei Mädels haben sich heute (28.02) auch gleich mal ein Auto gekauft; ein Geschäft, das noch vor mir liegt…

Das war also der Februar…

Nun bin ich schon 23 Tage von der Heimat entfernt. Manchmal fragt man sich schon, was zu Hause von sich geht, ob die Schneeglöckchen schon blühen oder ob die Baustelle um die Ecke schon fertig ist. Wenngleich ich mir hier einen neuen Alltag erschaffen habe, ist es doch alles ein wenig ungewohnt und ich erinnere mich zurück an die Tage, an denen ich wochenlang zur selben Zeit aufstand, Zivildienst bzw. Schule machte und auch zur selben Zeit nach Hause kam. Immer die gleiche Prozedur. Dieses Zurückdenken an zu Hause, an die Familie und Freunde nennt man, wenn es sehr ausgeprägt ist, Heimweh. Wenngleich ich mir wie gesagt einige Zustände in der Heimat vorzustellen versuche, ist der Drang Neuseeland zu verlassen, keineswegs vorhanden.
Mein neuer Alltag hat Besitz von mir ergriffen und fordert mich in einem Maße heraus, dass sich die Gedanken an alles andere fernab von Neuseeland auf die Abendstunden kurz vorm Einschlafen reduzieren…

Von Neuseeland selbst habe ich noch nicht viel gesehen, jedoch genieße ich derzeit die warmen Tage des Restsommers hier in Northland. Die beiden Nächte in Auckland haben vorerst vollkommen ausgereicht. Ich werde wohl noch öfter in Auckland landen. Was ich mir noch vorgenommen habe, ist ein Bungeesprung entweder vom Skytower oder der Harbour Bridge. Aber da werden mir die nächsten Monate sicherlich noch einige Lichter aufgehen.
Paihia selbst ist nun eher eine solche Stadt, deren Schönheit im Verborgenen liegt. Das wertvollste sind hier die Hostels bzw. Backpacker, die diese Stadt zum Leben erwecken. Ich bleibe wohl noch weitere 10 Tage und werde den Job bei Bob vollenden, bevor ich mich dann auf dem Weg auf die Südinsel mache, von der alle sagen, sie sei die schönere Hälfte Neuseelands.

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