Neuseeland (der April)
Der April
Man soll nicht annehmen, dass Bienen viel und emsig arbeiten. Vielleicht können sie nur einfach nicht langsamer fliegen…
Ein wunderbares Zitat, dessen Herkunft mir in diesem Augenblick zwar nicht bekannt ist, für den April aber dennoch durchaus zutreffend ist.
Der April ist ein Reisemonat für die meisten von uns. Ich reise mit meinem Vater quer durchs Land. Sven kaufte sich ein Auto und reist nun damit umher. Alice tourt mit ihrem Mitwagen durch die Gegend und Laila und Katha beendeten ebenfalls ihre Weinlese, um die verdienten Dollar auf der Südinsel auszugeben…
Der April wird aber auch ein Monat sein, in dem man die neuen Freunde teils zum letzten Mal für längere Zeit sehen wird. Der April macht, was er will!
Christchurch und Timarau 4.4.07 – 7.4.07
Sven und ich fuhren früh ab (wir unsere Verhältnisse war etwa neun Uhr durchaus früh).
Wir verabschiedeten uns von Laila und Katha. Wir würden in Neuseeland nie mehr etwas gemeinsam machen.
Von Blenheim ging es dann direkt nach Christchurch. Dort kamen wir auch bald an (nach vier schnellen Stunden) und ich entschied mich dann, mich auf den Weg zu machen, um meinen Vater vom Flughafen abzuholen, der mich in diesen Tagen besuchen kommen wollte.
Plötzlich war er also wieder da, dieser alte Herr, den ich so gut von zu Hause kannte und der sich in den letzten zwei Monaten kaum verändert hat. Warum sollte er denn auch?
Wir erkundeten also Christchurch und so kam es, dass ich zum ersten Mal seit knapp zwei Wochen ein Restaurant von innen sah.
Als Backpacker vermeide ich es tunlichst, mehr zu bezahlen als nötig. Das bedeutet, dass das Essen sehr wohl nötig ist, ein Mensch jedoch, der es mir freundlich lächelnd an meinen Tisch bringt (und sich nicht weniger freundlich lächelnd teilweise auch noch anhören muss, wie schlecht die Bedienung ist, dass das Essen erheblich wärmer sein könnte, und wo denn eigentlich das Bier bleibe…) ist es definitiv nicht!
Und so kam es, dass ich mal wieder herzlichst bedient wurde, anstatt mir meine Mahlzeiten selbst zu zubereiten. Zuletzt lebte ich von Toastbrot mit Käseaufschnitt (oder auch mal Salami) oder Nudeln. Dazu natürlich auch mal ein wenig Obst. So billig wie nur irgend möglich.
Am nächsten Tag trudelten wir beide dann durch Chistchurch. Während ich in aller Ruhe meine Bildersammlung vergrößerte, wunderte sich Vater über die Kastanien, die in einem Park herumstanden (es lagen sogar Kastanien auf der Erde – im April) und sich wunderte, wie denn die Kastanie hierher käme. Er stellte auch fest, dass dieser Rotahorn oder die Linde dahinten ebenfalls bei uns wachsen. Im Botanischen Garten stand dann zu allem Überfluss sogar noch eine Zeder – na schöner kann es gar nicht mehr kommen.
Genug mit den Bäumen, da Christchurch schließlich nicht nur aus solchen besteht, sondern die Einheimischen den genialen Einfall hatten, in diese Stadt auch ein paar Häuser zu bauen. Da diese mitunter sogar sehr hübsch anzusehen sind, freuten wir uns dann an der vielfältigen Architektur, ehe wir gegen Mittag unser erstes Guiness schlürften und genüsslich ein paar Muscheln verdrückten.
Am Abend verabschiedeten wir uns dann von Sven (wir gingen gemeinsam Essen – oh dieser Luxus, es gab sogar ein T-Bone-Steak…) und fuhren am nächsten Morgen nach Timarau weiter.
Dort angekommen bewohnten wir erneut ein Zweibettzimmer. In den letzten Wochen bestellte ich immer nur ein „Dorm“ (abgeleitet von Dormitory, also eine Art Schlafsaal, mit mindestens vier Betten) und nun ein Zweibettzimmer. Der Lebensstandard steigt!
In Timarau war Karfreitag, wie übrigens überall in Neuseeland. Da ich aber nun einmal in Timarau war und zu allem Überfluss an einem Karfreitag, weiß ich zu berichten, dass Timarau ein nettes kleines Nest sein mag, zu Karfreitag jedoch niemand da ist. Das heißt, dass womöglich sogar sehr viele Leute da sind, man sieht sie nur nicht. Die Straßen waren wie leergefegt. Wir liefen umher…
Dunedin und Gore 7.4.07 – 10.4.07
Dunedin, so sagt man, ist die schottischste aller Städte in Neuseeland. Als wir dort Ostersamstag ankamen, stellten wir das auch so fest. Ich habe vorher kaum eine Großstadt gesehen (mit 100.000 Einwohnern zählt Dunedin hier zu den Metropolen), die dermaßen mit Bevölkerung auf der Straße geizt. Wir waren da, aber sonst fast niemand. Dasselbe Bild wie in Timarau. Ostern ist ein komisches Fest hier unten. Nicht nur, dass scheinbar keiner da ist (und trotzdem alle Hostels ausgebucht sind), sondern auch, dass kein Alkohol verkauft werden darf, dabei dürfte der Konsum über die Feiertage hinweg doch eigentlich am größten sein. In Restaurants und Bars darf zwar Bier ausgeschenkt werden, aber nur, wenn man sich ein Snack oder wenigstens etwas Essbares dazu bestellt. Die Tatsache ist sehr lustig und wird sogar noch lustiger, wenn man bedenkt, dass Politiker und Experten sich wochenlang darüber streiten, debattieren und diskutieren, dass Bier nur mit Snacks verteilt werden darf. Es wurde sicherlich eine Osterbierkommission gegründet, mit einem Rat aus mehreren Parteien und Interessengemeinschaften: Bürgervertreter, Politiker, Lobbyisten der Brauereien und Weingüter, Kirchenvertreter und Ethikexperten.
In einer Bar wurde dieses Gesetz ganz passend bewertet „Due to antiquated law, we are not allowed to sell any alcohol without food during Easter holidays…”
Wir erkundeten Dunedin dennoch und stellten fest, dass Dunedin eine reiche Stadt gewesen sein muss, denn es gibt zahlreiche alte und gleichermaßen schöne Gebäude. Wir stellten ebenfalls fest, dass Dunedin mittlerweile ganz und gar nicht mehr so reich sein kann, denn diese alten Gebäude sehen in der Tat alt aus. Sie sind teilweise verlassen und milchige, leere Fensterscheiben wechseln sich mit dreckigen Fassaden ab. Es ist in dieser Hinsicht eine moderne Geisterstadt (jedenfalls an Ostern), denn die Menschenleere gepaart mit den Halbruinen und dem Dreck an den Häusern und Straßen wirken tatsächlich etwas mulmig.
Es scheint, als hätte der Dachbodenmann doch ganz gute Karten in Dunedin zu erhofftem Reichtum zu gelangen.
Nun denn, da wir nun einmal zwei Nächte in Dunedin blieben und es keinesfalls so schlecht ist, wie gerade beschrieben, machten wir uns am nächsten Tag bei schönstem Wetter auf den Weg nach Otago Peninsula (der Dunedin vorgelagerten Halbinsel), um ein Schloss, Pinguine und Albatrosse zu besichtigen.
Zuerst ging es zu den Pinguinen. Diese Tiere scheinen Menschen dermaßen zu verzaubern, dass sie sich gedacht haben, siedeln wir sie mal hier an und nehmen 33 Dollar Eintritt und gucken dann mal, was passiert.
Dieser Gedankengang scheint gut aufzugehen, denn es kommen gerade in der Saison sehr viele Touristen, um sich den Gelbkopfpinguin anzuschauen und zu bewundern.
Die klugen Menschen, die den Eintritt verlangen, haben sogar schützengrabenartige Gänge in die Erde gebaut, um die Menschen dadurch sehr klein erscheinen zu lassen (die Pinguine sehen dadurch nicht mehr als das Gesicht und haben daher keine Angst) und den dummen Menschen, die die 33 Dollar Eintritt bezahlen, somit eine superbe Voraussetzung zum Fotografieren zu schaffen.
Nach den Pinguinen fuhren wir zu den Albatrossen, wo sich nicht weniger kluge Menschen ebenfalls viele Gedanken machten, wie man den dummen Menschen, die gerne mal echte Albatrosse sehen wollen (um auch gute Fotos zu machen), Geld aus der Tasche zu ziehen. Dies klappte an diesem Tag nicht so gut, denn scheinbar feierten die Albatrosse auch Ostern, denn es waren keine da.
Aber da die klugen Menschen sogar sehr klug sind, haben sie nahe der Brutstelle ein Haus gebaut und es Informationszentrum genannt. In diesem Informationszentrum kann man sich nämlich informieren, wie teuer T-Shirts, Tassen, Tischdecken, Schürzen, Eierbecher, Messer, Unterhosen, Stifte, Kerzen, Bücher, Rucksäcke, Hüte, Handschuhe, Schals, Teller, Schlüsselbänder, Krawatten, Poster, Postkarten, Korkplatten, Anhänger, Ketten, Pullover, Jacken, Beutel, Gläser sind, um sie dann zu kaufen.
Da wir dann noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns dann noch das Schloss an, das Larnach Castle. Castle heißt ins Deutsche übersetzt Schloss, dabei wundert man sich, warum Castle nicht auch „große Villa“ heißt. Ein Schloss, so wie wir es kennen, hat Neuseeland nicht zu bieten, und so gibt man sich denn eben auch mit der großen Villa zufrieden.
Immerhin gibt es dort neben einem netten Garten und die Möglichkeit, sich die Innereien des Hauses anzuschauen auch einen wunderschönen Panoramablick über Peninsula.
Danach fuhren wir wieder nach Dunedin zurück und wollten noch einmal einen Blick auf den wunderschönen und für einen Zug täglich absolut überdimensionierten, alten Bahnhof werfen. Später buchten wir einen Rundgang in der „Speight’s Brewery“ für den nächsten Morgen.
Das gute vorneweg, am Ende des Rundgangs hat man etwa zehn Minuten Zeit, sich mit sämtlichen Geschmacksrichtungen des produzierten Biers vertraut zu machen. Die Führung selbst ist ebenfalls interessant, nur hatte John an dem Morgen offensichtlich keine Lust, überhaupt jemanden zu führen und hätte wohl viel lieber Ostern gefeiert (seine Witze waren, obwohl ich sie zum ersten Mal hörte, ziemlich ausgelutscht und er war recht unfreundlich, auch wenn er sich ersichtliche Mühe gab, es nicht zu sein).
Nach der Führung fuhren wir weiter Richtung Süden zum „Slope Point“, dem südlichsten Punkt der Südinsel. Wir waren nicht die ersten dort, denn jemand hatte bereits ein Schild aufgestellt, dass es in die eine Richtung 4803 Kilometer bis zum Südpol und in die andere 5140 Kilometer bis zum Äquator sind. Wir nahmen es zur Kenntnis und fuhren weiter nach Gore.
In dessen Nähe gibt es ein interessantes Verkehrsschild, denn geradeaus geht es nach Gore und würde man rechts abbiegen, ginge es nach Clinton.
Wer den Gag an dieser Stelle nicht verstanden hat, sollte diesen Absatz lesen, alle anderen können die folgenden 173 Wörter getrost überspringen. Auf der Nordhalbkugel, von Europa aus gesehen ziemlich im Westen, gibt es ein relativ großes Land, das einen nicht geringen Einfluss auf die ganze Welt nimmt. Irgendwer kam auf die Idee, dieses Land „Vereinigte Staaten von Amerika“ zu nennen. Da dort anfangs jede Menge Siedler aus aller Herren Länder eintrafen und es ein riesiges Kauderwelsch gab, entschieden sich die Leute da drüben, man müsse jetzt eine Verfassung haben und vor allen Dingen bräuchte man einen Chef. Nachdem das alles geregelt wurde, und man nun also einen Chef hatte, ihn aber nicht Chef nennen wollte, gab man ihm den Namen „Präsident“. Und wenn der Chef, oder Präsident, nicht mehr war, dachten sich die Leute, dass ein Vize-Präsident eine äußerst clevere Erfindung wäre. Nun hatten sie also eine Verfassung, einen Präsidenten und einen Vize-Präsidenten (und noch Dieses und Jenes, aber ich will ja nicht abschweifen). 1992 wählten die Amerikaner (so heißen die Siedler und deren Nachkommen) also mal wieder einen Präsidenten. Um nun wieder auf das Verkehrsschild zurückzukommen; dieser Präsident hieß Bill Clinton und dessen Vizepräsident Al Gore.
Wir folgten dem Schild nach Gore. Dort gibt es nur ein BBH-Hostel (BBH ist eine Hostelvereinigung, deren Mitglied ich bin und daher etwas Rabatt bekomme) und dieses ist sehr klein. Wir kamen an und niemand war da. Die Rezeption bestand aus einer Tafel, auf die alle vier Räume geschrieben waren, mit dem Hinweis, man solle seinen Namen in einen Raum schreiben und hätte dann somit eingecheckt. Ein weiterer Hinweis verwies auf die Briefumschläge und die Tatsache, dass die Hostelbesitzer nicht immer da sein könnten, und dass man doch bitte in diesem Fall sein Geld einfach in einen der Umschläge geben solle und ihn unter die Tür gleich links um die Ecke zu schieben. Misstrauen sieht anders aus!
In Gore selbst war übrigens nicht allzu sehr viel los, was wahrscheinlich daran liegt, dass Gore ein kleines verträumtes Nest ist und zu allem Überfluss auch noch Ostermontag war… (Die Bibliothek in Gore hatte den folgenden Tag übrigens ebenfalls geschlossen. Es sei schließlich Osterdienstag!)
10.04.07 – 12.04.07 Te Anau
Von Gore ging es dann für uns in Richtung Milford Sound. Milford Sound, so sagt man, sei landschaftlich eine der schönsten Gegenden, die Neuseeland zu bieten hat.
Als wir dort angekommen sind, konnten wir das nur bestätigen. Blauer Himmel, Hunderte von Wasserfällen, die meterhohe Klippen steil heruntersprudeln. Grüne Bäume und schwarze Felsen im Wechsel. Dann der wunderschöne Fjord mit glitzerndem Wasser. Das und vieles mehr hat Milford Sound zu bieten.
Ich schaute vom Info-Fernseher in der Information weg und hinaus zum realen Milford Sound. Ein Fjord war nicht zu erkennen. Die grauen Regenwolken hingen nur weniger Meter über dem Wasser und versprühten ihren Inhalt im ganzen Tal. Wasserfälle gab es nicht, Übernachtungsmöglichkeiten (wie wir an der Info erfuhren) auch nicht mehr – alles ausgebucht.
So fuhren wir die knapp 100 Kilometer zurück zu Te Anau, wo an diesem Tag der blaue Himmel zwischen den weißen Wolken doch recht gut zu erkennen war – nur ab und zu gab es einen kleinen Schauer.
Am nächsten Tag buchten wir uns dann einen Trip zu einer weiteren Glühwürmchenhöhle, der aber erst nachmittags stattfinden sollte. Den Rest des Tages verbrachten wir dann damit, doch ein bisschen etwas von Fjordland zu sehen und fuhren mit dem Auto herum.
Alles in allem waren diese beiden Tage jedoch unsere größte Enttäuschung und ich möchte eigentlich nicht viel mehr Worte darüber verlieren (wobei die Glühwürmchenhöhle doch recht schön war!).
12.04.07 – 14.04.07 Queenstown
Queenstown ist von der Bevölkerung her eine kleine, ansehnliche Stadt am … See in Neuseeland. In Wirklichkeit beherbergt die Stadt aber weitaus mehr Menschen, die sich hier herum treiben. Sicher jedes dritte oder vierte Haus ist entweder mit B&B, Motel, Hotel oder Hostel beschriftet… Es ist die Touristenstadt des Landes und dementsprechend groß ist auch das Angebot, welches den Touristen zu Verfügung steht – und genauso klein ist der Geldbeutel, wenn man Queenstown wieder verlässt.
Es gibt alles, was das Touristenherz begehrt, von tanzenden Maoris, über tatsächlich lebende Kiwis über eine Seilbahn bis hin zu Skydiving, Bungee, Canyon-Swing und Herr der Ringe-Touren.
Gerade um Queenstown herum gab es einige für den Film wichtige Schauplätze (z.B. Isengaard).
In Queenstown traf ich auch wieder auf Sven, dem ich aber nur kurz Hallo sagte und der mir an diesem Tag seinen Horst vorstellte. Horst hat vier Räder, einen Motor und einen Kofferraum, diese Eigenschaften zeichnen Horst vorwiegend als Automobil aus. Jedoch macht Horst auch manchmal komische Geräusche und als mir Sven die Geräusche vorführen wollte, qualmte Horst auch mal. Diese Eigenschaften passen wiederum gar nicht zu einem Auto und somit ist Horst irgendwas zwischen Auto und Dingsbums. Aber Horst fährt und bietet jede Menge Stauraum und war mit etwa 300 Euro ein sehr günstiger Horst…
Nachdem ich mich von Sven wieder verabschiedet hatte, nutzten Vater und ich die Sonnenstrahlen und wanderten noch ein bisschen durch die Stadt, an den Geschäften und Unterkünften vorbei.
Da Vater unbedingt einen lebenden Kiwi sehen wollte, schauten wir uns einen an und fuhren anschließend mit der Seilbahn auf den Mt. (???) und guckten uns Queenstown von oben an.
Am nächsten Tag holte uns Charles ab. Wir hatten eine Scenic-Tour gebucht, die auch einen Farmbesuch enthielt und so fuhren wir mit Charles Landrover über eine Farm, vorbei an Schafen, Rehen, Hirschen (Rehe und Hirsche werden in Neuseeland industriell gehalten!) und natürlich noch mehr Schafen und auch Kühen.
Wir erfuhren, dass das Grün der Weiden Neuseelands eigentlich gar nicht so grün wäre, wären da nicht die kleinen extra Moleküle, die in den Boden gegeben werden und gemeinhin als Dünger bekannt sind. Aha, dachte ich mir, deswegen bewässern sie bei Regen also die schon grüne Wieso, zum Düngen!
Da der Dünger den Schafen wohl nicht so bekommt, werden diese dann auch noch mit extra Molekülen (Arznei) aufgepeppt, damit sie nicht schon vor dem Schlachten den Geist aufgeben.
Geschlachtet werden die Schafe übrigens maschinell. Bei etwa 40 Millionen Schafen insgesamt und nur vier Millionen Kiwis, wovon die wenigsten Schafe schlachten, würde es wohl auch ziemlich lange dauern, bis aus einen Lamm ein Kotelett wird.
Sie werden also kopfüber durch eine elektrifizierte Lauge gefahren und bekommen einen Stromschlag, der sich gewaschen hat. Eigentlich ist es sogar so ziemlich das letzte, was so ein Schaf überhaupt verspürt, denn hinterher ist es tot.
Dann kommen ein paar Greifarme und andere Mechanismen und… Keine Ahnung was die machen, mehr hat uns Charles nicht erzählt. Wir waren schließlich auf einer Farm und Schafe werden industriell geschlachtet, daher haben wir es nicht gesehen.
Was wir sahen, war jedoch, wie den Schafen ihre Medizin verabreicht wurde. Dabei sind die Schafe ganz nervös und haben Angst (Schafe haben generell vor allem Angst) und bekommen eine Art Wasserhahn ins Maul gepresst, woraus dann auf Knopfdruck die Medizin strömt. Da dies pro Schaf nur etwa zwei Sekunden dauert, wird diese Aufgabe noch von Menschenhand unternommen.
Mein Adrenalinspiegel nahm auf ständig zu. Je näher wir dem Ende der Tour kamen, umso aufgeregte wurde ich.
Am Nachmittag war es denn soweit, ich reihte mich ein in die Gruppe derer, die Geld dafür bezahlen, um von einer Brücke zu springen.
Das Adrenalin entzog meinen Gliedmaßen sämtliche thermische Energie! Ich hätte Wasser zu Eis (zumal es an diesem Tag ohnehin recht kalt war) oder Schwarzwälder Kirschtorte machen können, wenn ich das Rezept hätte.
Die Menschen sprangen wie Lemminge von der Brücke. Das ging Ruckzuck. Bloß keine Zeit verschwenden. Trotzdem musste ich warten, bis die fünf Leute vor mir gesprungen waren. Der Amerikaner neben mir sprang auch zum ersten Mal und war mindestens genauso aufgeregt wie ich (ich weiß aber nicht, ob er Schwarzwälder Kirschtorte kannte).
Dann war ich an der Reihe. Ich kletterte vorsichtig zur Vorbereitungsstelle. Bloß keinen Schritt zu weit machen, dachte ich, schließlich wird bei der Vorbereitungsstelle das Seil erst angelegt. Er fragte mich, ob ich das Wasser berühren wollte. Ja, wollte ich…
Dann, meine Füße vom Seil umschlungen, tippelte ich zur Kante der Brücke und starrte in das kleine blaue Ding da 47 Meter unter mir, das offensichtlich ein Fluss zu sein schien. Aha, so sieht also der Fluss für Bungee-Jumper aus! Er ist genauso blau wie für jeden anderen… Meine Zehenspitzen mussten direkt am Holz der Brücke sein. Der Vorbereitungsstellenmensch forderte mich auf, doch noch ein bisschen nach vorne zu tippeln. Viel mehr mit Tippeln war jedoch kaum noch möglich.
Der Countdown begann.
„Five…“Ich merkte eigentlich gar nichts mehr außer dem Wunsch umzukehren und allen Leuten zu erzählen, wie man nur so blöd sein kann, von einer Brücke (oder wovon oder woraus auch immer) zu springen!
„Four…“Oh, das Wasser ist wirklich blau, sogar noch vier Sekunden vor dem Sprung… Aber woher kommen plötzlich die kleinen Sternchen?
„Three…“ Wieso müssen die ausgerechnet jetzt hier anfangen mit dem Presslufthammer an der Brücke rumzuspielen, wo ich doch grade Springen wollte, oder ist das mein Herz, das so hämmert?
„Two…“ Wie viele Sprünge hält so ein Bungee-Seil verdammt noch mal eigentlich aus?
„One…“ Eins? Hat er grade eins gesagt?
„GO…!“ Go, los, jetzt aber, springen. Ich sprang und schon war es vorbei. War ja gar nicht so schlimm, kann man glatt noch mal machen. Nur ein wenig kurzweilig. Das gelbe Gummiboot kam den immer noch blauen Fluss entlang, um mich abzuholen.
Kaum war ich an Land, ging ein Jaulen durch die Schlucht. Der nächste war schon gesprungen.
Am Abend gab es dann Lamm mit Kumura und Bohnen, eingewickelt in gebratenen Speck. Die im Hostel anwesenden Franzosen schauten bewundernd unsere Kreation an und mussten zugeben, dass es ja fast so gut wie französische Küche aussähe.
Am nächsten Tag verließen wir Queenstown.
14.04.07 – 17.04.07 Franz Josef, Picton
Franz Josef erreichten wir nach einer wunderschönen Fahrt, die uns die meiste Zeit durch Urwald führte und ganz nebenbei wohl auch einen Possumprokilometerekord aufstellte. Die Dichte derer war enorm.
Franz Josef ist ein kleines, verschlafenes Nest. Gäbe es auf dieser Welt keine Touristen, hätte es aber auch gar keinen Sinn, in Franz Josef zu leben. Die Stadt hat den Namen vom gleichnamigen Gletscher gleich um die Ecke.
In Franz Josef bemerkte ich, dass dies die einzige Stadt sein könnte, in der ich je gewesen bin, die mehr Helikopterflugläden hat als Telefonzellen. Und gäbe es in diesem Touristendorf nicht so viele Telefonzellen, wäre es sogar tatsächlich die einzige Stadt, in der ich verweilte, wo es mehr Helikopterläden als Telefonzellen gibt.
Um genau zu sein kann man dort keine Helikopter kaufen, sondern vielmehr Touren über die beiden Gletscher (es gibt da noch den Fox Glacier, auch um die Ecke) und den Mt. Cook, den höchsten Berg Neuseelands. Von Franz Josef also alles ganz gemütlich per Hubschrauber zu erreichen.
Vater und ich buchten also einen Hubschrauberflug für den nächsten Tag. Danach setzten wir uns in ein Café. Während sich Vater um die Speisen und Getränke kümmerte, hielt ich draußen einen Platz für uns beide frei.
Nachdem Vater dann endlich herauskam, beschwerte er sich ausgiebig über den Plebs, der dadrin versucht die Knöpfe zu finden, auf denen „Chicken“ steht, wenn zum Beispiel jemand ein Hühnchen möchte. Er stellte sich dabei offensichtlich etwas schwerfällig an, denn immerhin brachte diese Kleinigkeit meinen alten Vater ziemlich in Rage.
Danach erzählte mir Vater von einem Bekannten, der bloß ein Ei in seinem Hodensack und Zwillinge gezeugt hat. Anschließend davon, dass bei Bekannten in Russland ein Maschendrahtzaun geklaut wurde.
Der 14. April war auch der Tag, an dem ich Laila und Katha mal wieder über den Weg lief, was uns alle sehr freute.
Am nächsten Tag hatten wir um neun Uhr einen Hubschrauberflug gebucht. Er fand nicht statt.
Stattdessen sind wir mit dem Auto zum Fox Glacier gefahren, haben ihn uns angesehen und sind dann zum Strand gefahren (20 Kilometer weiter weg) und haben von dort aus auch noch mal ein paar Bilder vom Gletscher gemacht.
Wir waren enttäuscht und böse auf die Helikopter. Sie flogen zwar, aber unsere Gesellschaft flog eben nicht, weil sie ihre Kunden nicht enttäuschen und sie nicht wollten, dass sie böse sind, weil zu viele Wolken die Sicht auf die Berge und Gletscher versperren.
Ein neuer Tag brach herein und wir standen sehr früh auf, um dann doch endlich Hubschrauber zu fliegen. Wir taten es für etwa 20 Minuten und es war sogar mein erster Flug mit einem Hubschrauber. Ich empfand es als gar nicht so schlimm, wie ich angenommen hatte. Der Heli lag ganz ruhig in der Luft und flog.
Wir glitten sozusagen über den Berge hinweg, die sich über Millionen von Jahren in ihre jetzige Form gefaltet haben, geprägt durch Wind, Wasser und Eis.
Erst als wir über die Gletscher geflogen sind, konnte man wunderbar erkennen, wie sie sich in den Fels hineingefressen haben und es sah ganz einfach und leicht aus, als ob nichts weiter dabei wäre, sich mal eben durch die Southern Alps zu fräsen. Aber das Eis tut nichts anderes, es ist es gewohnt, es ist dessen Bestimmung!
Wir flogen ganz nah über den Gipfel der höchsten Berge Neuseelands. Einige waren sogar zu steil, um überhaupt vom Eis bedeckt zu sein. Überall waren schwarze Flecken, die durch die weiße Eisschicht hindurchschimmerten.
Die Natur hat diese absurden Felsformationen geschaffen. Sie hat sie genauso geschaffen wie Sandkörner.
Schließlich landeten wir am oberen Ende des Franz Josef Gletschers. Die noch tief stehende Sonne ließ das Eis glitzern und funkeln wie eine Diamantenkammer. Es war nicht einmal sehr kalt, oben im Eis. Um uns waren nur Berge, Felsen und noch mehr Berge. Ein paar Wolken hingen in den tiefen Tälern und überall funkelte es.
Auf der anderen Seite konnte man am Horizont das Meer sehen, welches sich aus dieser Entfernung vom blauen Himmel kaum abzuheben vermochte. Wir standen auf einem Gletscher und sahen das Meer.
Nach dem Flug verabschiedeten wir uns von Katha und Laila.
Soviel kann ich ja mal vorwegnehmen, Katha sah ich danach in Neuseeland nicht mehr wieder.
Vor uns lagen acht Stunden Autofahrt bis nach Picton. Dort angekommen sagte ich auf einmal und ganz unerwartet „Hallo Litze!“.
In Picton reservierten wir uns einen Platz für die Fähre am nächsten Tag zurück nach Wellington. Es waren meine letzten Stunden auf der Sündinsel Neuseeland und im Nachhinein betrachtet sogar viel zu wenige.
Es gibt somit aber immerhin einen Grund, gerne wiederzukommen!
Wellington, Napier 17.04.07 – 19.04.07
Als wir in Wellington ankamen, begrüßte uns die Nordinsel mit störrischen Wolken, die uns ein bisschen Regen und viel Wind schenkten. Litze war auch irgendwo in dieser Stadt, aber wir sahen sie nicht.
Die letzten paar Stunden, die es nun noch hell war, nutzten Vater und ich, um nochmals zum Parlament (dem Beehive) zu laufen und uns die Innenstadt anzuschauen. Auf dem Rückweg kehrten wir noch bei einem Chinesen ein und anschließend stiegen noch ein paar Guiness in die ewigen Biergründe auf.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Napier, eine Stadt, die durch ihre Architektur im Art-Deco-Stil bekannt und somit in Neuseeland einzigartig ist.
Wir frühstückten gemütlich und gingen dann zum Auto. Erneut in Wellington und erneut sah ich diesen Zettel am Scheibenwischer, der mir irgendwoher bekannt vorkam. Diesmal parkten wir zwar richtig, bezahlten auch anständig, doch wir hatten nicht gedacht, dass die Parkabzocker dermaßen früh und flink unterwegs sind und uns wegen zwanzig Minuten gleich zehn Dollar abverlangten.
Kaum waren wir im Hostel in Napier angekommen, stieß ich abermals ein „Hallo Litze!“ aus. Wir wussten, dass Litze ebenfalls in Napier ist. Was wir nicht wussten, ist, dass sie im selben Hostel sein würde.
Vater und ich erkundeten dennoch erstmal alleine die Stadt. Wie schon in Wellington mussten auch diesmal wieder gegen Abend einige Guiness herhalten!
Diesmal hatten wir jedoch Verstärkung, Litze war mit dabei. Wir gesellten uns in einen Irish-Pub unweit des Hostels.
An diesem Abend gab es sogar ein kleines Programm – jeden Mittwoch ist Quiznight. Der Pub war bis oben hin gefüllt. Die Leute nach der Quiznight ebenso. Der einzige, der etwas zu sagen hatte, war der Quizmaster, ansonsten durfte man nur flüstern. Wehe, jemand verstand die Frage nicht, gleich „Schhhhh“-te es in irgendeiner Ecke.
Ich weiß nicht, was es zu gewinnen gab, aber wir drei waren nach der Auflösung gar nicht mal so schlecht!
19.04.07-21.04.07 Turangi
Nach Turangio fuhren wir beide mit dem Hintergedanken bei schönem Wetter eine etwas längere Wanderung über 18 Kilometern zu bestreiten.
Dort angekommen fuhren wir dann aber erst einmal in ein Thermalbad und schauten uns Löcher, aus denen Qualm kam, platzende, absolut heiße Schlammblasen und kleine, blaue kochendheiße Teiche an. Wir hatten zuvor schon einen Bus gebucht, der uns zur Wanderung fährt und uns auf der anderen Seite nach acht Stunden auch wieder abholen sollte. Es war also alles geplant.
Um uns schon einmal einzustimmen, machten wir auch noch einen Spaziergang durch den Wald gleich nebenan und tranken danach noch ein Bierchen.
Wir wussten, dass es am nächsten Morgen früh losgehen würde und begaben uns vorsichtshalber auch schon mal ins Bettchen, denn 18 Kilometer sind nicht ganz ohne.
Das Tangariocrossing ist die bekannteste und beliebteste Tageswanderung in Neuseeland. Der Bus war also dementsprechend gut gefüllt und alle hatten ihre Schnitten und Wasserflaschen dabei, denn wie man sagt, sei das Tangariocrossing auch ein sehr anstrengendes Abenteuer, besonders für Ungeübte.
Bevor es losging, mussten wir uns aber leider Gottes noch den Lebenslauf von „der Muchte“ (wie Vater sie nannte und ich ihm zustimmte) anhören. Sie erzählte, sie käme aus Hamburg, der Osten reize sie nicht, ihr Abitur wäre sehr gut gelaufen, sie würde doch gerne Psychologie studieren undsoweiterundsofort. Es war früh am Morgen und sie war nicht die einzige, die im Bus erzählte, obwohl man nur sie hörte. Zuerst vermutete ich, sie würde mir der Fensterscheibe erzählen, denn irgendwie antwortete ihr nur sehr selten jemand. Da Fensterscheiben aber nicht gerne erzählen, war es tatsächlich ein menschliches Wesen, das eine, wenngleich einseitige, Konversation mit ihr einging.
Zum Glück sahen wir sie nicht mehr so schnell wieder.
Dafür aber eine Tschechin, die ebenfalls mit uns im Bus fuhr und immer gutgelaunt an uns vorbeilief, wenn wir gerade eine Pause machten. „Hey Boys“, sagte sie immer fröhlich. Sie war hier, weil ihr Bruder in Neuseeland heiraten würde, er aber an diesem Tag arbeitete und sie sonst gelangweilt wäre. Ihren Namen vergaß ich bereits drei Sekunden, nachdem sie ihn gesagt hatte. Da sie aber immer nur „boys“ zu uns sagte, schätze ich mal, dass es ihr genauso ging.
Das Wetter war großartig. Die Sonne strahlte und heizte genau auf die richtige Temperatur an. Der Boden war jedoch schon sehr kalt und so waren die Sonnenstrahlen genau das Richtige. Nicht ein kleines Wölkchen zierte den Himmel, das volle Licht schien auf das rot-schwarze Gestein.
Was wir uns heute vorgenommen hatten war, über den 1967 Meter hohen Mt Tongario zu wandern, einen aktiven Vulkan.
Die Landschaft war trostlos, rot, braun und schwarz wechselten sich ab. Dennoch floss ein kleiner Bach ab und zu am Weg vorbei. Man hörte ihn ab und an pletschern und wusste, dass man ihm wieder sehr nahe ist. Dennoch war die Vegetation nur selten über 30 Zentimeter hoch.
Anfangs trug Vater den Rucksack und ich meine Kamera. Wir liefen über den teilweise hölzern präparierten Weg und vor uns und hinter uns waren Unmengen anderer Wanderer. Je länger man lief, desto mehr verteilten sich natürlich auch die Anderen. Während des gesamten Weges kamen uns übrigens nur drei Leute entgegen, die anderen gingen alle im Strom in dieselbe Richtung.
Nachdem wir also eine Stunde unterwegs waren und der Pfad relativ angenehm zu gehen war, standen wir plötzlich vor einem Anstieg von etwa 300 Höhenmetern auf kürzester Distanz. Es sehr, sehr steil nach oben und wir entschieden uns, oben dann erstmal eine Pause zu machen.
Nach fünf Minuten jedoch kam mein Vater dann aber ganz schön ins Schwitzen und so brauchten wir sicherlich weitere 40 Minuten, um den Anstieg in aller Ruhe zu bezwingen. Hinterher merkten wir in den Beinen dann auch, was wir gerade geschafft hatten. Wir aßen und tranken etwas und gingen weiter und landeten plötzlich auf einem kleinen Hochplateau, eine völlig ebene Fläche von Felsen umzingelt, als würde man im Krater eines Vulkans stehen. Und so war es schließlich auch, wir standen im Krater eines Vulkans. Hier wuchs rein gar nichts mehr, keine Vegetation. Nur ein paar Steine lagen auf der Erde ansonsten war hier alles von rotem Sand und teilweise einer lehmartigen Masse durchzogen. Ein paar Vögel flogen teilweise herum, das einzige sichtbare Lebewesen hier oben, abgesehen von den zahlreichen Wanderern. Es ging nun etwa einen Kilometer nur gerade aus. Es ließ sich wunderbar laufen, wir kamen schnell voran, hätten wir nicht so viele Fotos machen müssen.
Dieses Plateau hatte mit der Erde nichts mehr zu tun, so wie wir sie kennen, als blauen Planeten. Zu den bisherigen Rottönen gesellten sich nun auch ein paar Gelbtöne und an der einen oder anderen Ecke drang auch mal ein bisschen Qualm aus der Erde.
Nun kam der nächste Anstieg auf den höchsten Punkt unserer Wanderung. Der Boden war hier noch absolut gefroren und im Schatten der roten Steine sah man interessante Eisformationen. Der Boden war nun total lehmig und da es auch nur ein schmaler Pfad war und hier schon viele Füße lang gelaufen sind, musste man höllisch aufpassen, nicht umzuknicken. Wieder ein knapp 300 Meter hoher Anstieg, wieder brauchten wir einige Minuten, um oben anzukommen.
Als wir schließlich an der Spitze des Mt Tongario waren, bot sich unseren Augen ein einmaliges Naturereignis.
Aus dem Gipfel traten in knapp 2000 Metern Höhe überall graue Rauchsäulen aus dem Boden, der hier teilweise so heiß war, dass man seine Hand nicht lange auf der Erde lassen konnte.
Und dann waren dort die drei Seen. Klarsten blaues Wasser mit sanften Gelb lagen sie ruhig in der tristen Landschaft. Sie reflektierten die Sonnenstrahlen in alle Richtungen und es blitze und funkelte auf deren Oberfläche. Am Ufer qualmte es wieder eifrig. Wir brauchten ein paar Minuten, so was hatten wir ganz sicher noch nie zuvor gesehen!
Vater hatte unseren Proviantrucksack schon lange an mich abgegeben und wir tranken erst einmal einen schönen Schluck Mineralwasser als uns eine bekannte Stimme mit den Worten „hey boys, how are you“ aus unserer Versteinerung zurückholte.
Von nun an ging es stets bergab, was sich später als ebenfalls sehr anstrengend herausstellte. Wir bemerkten schon recht früh, dass es so etwas wie Knieschmerzen gibt und verfluchten dir noch folgenden etwa 7-8 Kilometer, die noch vor uns lagen.
Auf der anderen Seite des Berges wandelte sich auch plötzlich die Vegetation um, aus nichts wurde auf einmal vertrocknetes Gras und ein paar gelbe und blaue Blümchen schauten daraus hervor.
Im Zickzack ging es nun den Berg auf der anderen Seite hinunter. Man konnte in einiger Entfernung deutlich den dichten Wald sehen, in dem uns der Bus abholte, und der noch etwa drei Stunden entfernt war. Ständig ging es abwärts, nur ganz wenige und absolut kurze Strecken erlaubten uns Erholung. Hinzu kamen dann noch ein paar Stufen, deren Höhe von 10-50 Zentimetern variierte und man sie teilweise herunter springen musste.
Als wir schließlich den Wald erreichten, waren wir heilfroh, dass wir es bald geschafft haben. Wir ahnten ja noch gar nicht, dass es noch weitere 60 Minuten dauern sollte, ehe wir endlich am Parkplatz ankommen sollten.
Den erreichten wir nach ziemlich genau achteinhalb Stunden nach unserem Start völlig ausgepumpt aber unendlich stolz auf uns, dass wir es geschafft hatten.
Kaum waren wir wieder in Turangi, schleppten wir uns noch ins Restaurant zum Essen und verabschiedeten den Tag dann wieder mit einem Bierchen, ehe wir total schlapp ins Bett fielen.
Thames, Auckland 21.04.07-26.04.07
Dies waren Vaters letzte Tage in Neuseeland. Fast drei Wochen fuhren wir zu zweit mehrere tausend Kilometer und liefen nicht wenige selbst zu Fuß. Wir sahen die höchsten Berge, die tiefsten Seen und den riesigen Pazifik.
Der April war für Vater und mich einer der erlebnisreichsten Monate in diesem Jahr.
Thames liegt im Südwesten der Halbinsel Coromandel. Je näher wie dem Norden kamen, umso wärmer wurde es. Die Gräser, Bäume und Sträucher strahlten noch in wunderschönem Grün. Als wir in Thames ankamen, packte Vater auch zum ersten Mal seine kurze Hose aus und genoss die warmen Strahlen der Sonne im Neuseeländischen Herbst.
Thames ist eine alte Goldgräberstadt, die früher nur aus Hotels und Kirchen bestand. Heute ist von beidem nicht mehr sonderlich viel übrig. Es war Samstag und viele Geschäfte hatten bereits geschlossen. Das Städtchen wirkte daher etwas verlassen, nur auf der Hauptstraße fuhr ab und an eine Auto entlang.
Im Hostel wurden wir nicht sehr freundlich begrüßt. Hinter dem Tresen saß eine dicke Frau ohne Hals, die uns verwundert anschaute, was wir denn hier zu suchen hätten und warum wir sie ausgerechnet in diesem Augenblick vom Dicksein und Faulenzen abhielten. Kurz danach besann sie sich jedoch, dass sie ein Hostel betrieb und schon zuckte ein Lächeln über ihren kleinen Mund. Der Kopf drehte sich merkwürdig auf den Schultern hin und her, als sie einen Stift suchte, um unsere Namen zu notieren.
Als wir die Rezeption verließen, fanden wir uns in einem Wald voller Verbotsschilder wieder. Auf einem stand, dass hinter diesem Schild nur noch Hostelgäste das Recht hatten, den Flur zu benutzen, sollte dagegen verstoßen werden, müssten dann leider der Unautorisierte sowie der Hostelgast das Gebäude verlassen, wobei natürlich die zehn Dollar Schlüsselpfand einbehalten werden.
Auf einem anderen stand, dass, sofern man seinen Laptop versucht ans Internet anzuschließen ebenfalls die zehn Dollar behalten werden. Auf dem nächsten stand, dass ab 22 Uhr bitte Ruhe zu herrschen habe, da ansonsten damit gerechnet werden könnte, dass der Störenfried das Hostel zu verlassen habe (ohne Anspruch auf die zehn Dollar, versteht sich). Auf allen Schildern stand jedoch noch der Hinweis, dass man seinen Aufenthalt hier auch ruhig genießen kann.
Die dicke Frau an der Rezeption brütete sicher gerade am nächsten Verbotsschild „Wenn sie freundlich gucken oder etwas gegen Dicke haben, bitten wir sie, das Hostel gleich wieder zu verlassen, vergessen sie jedoch nicht, die zehn Dollar Schlüsselpfand trotzdem zu bezahlen“.
Wir schliefen im zweiten Stock und es war meine ehrenvolle Aufgabe, Vaters überschweren Koffer die Treppe hoch zu hieven, da er schließlich noch das Tongariocrossing in den Beinen, Armen, Finger – einfach überall – hätte.
Wir hielten uns nicht lange im Hostel auf und gingen schließlich noch ein letztes Mal gemeinsam in einen Supermarkt, um unser Abendbrot zu erwerben. An der Kasse fragte uns die Verkäuferin noch interessiert, ob es denn in Deutschland auch gerade Winter sei und als wir erwiderten, dass es dort gerade 30 Grad und Sommer wären, guckte sie uns versteinert an und wünschte uns dennoch einen schönen Tag.
Vater war traurig, Neuseeland nach so kurzer gefühlter Zeit wieder verlassen zu müssen. Er sagte mir: „Der Alte muss schuften und karrt das Geld ran, dass der Bengel dann hier im Paradies ausgibt.“ Ich stimmte ihm nickend zu.
Kurz vor dem Sonnenuntergang machten wir uns noch einmal auf die Socken, um selbigen anzusehen. Wir gingen zum Strand und konnten auf der anderen Seite der Bucht einige Berge sehen, hinter denen sich Auckland befand, wohin wir morgen fahren würden und Vater dort bereits übermorgen früh im Flieger zurück nach Deutschland sitzen würde.
Wir setzten uns auf eine Bank und Vater schaute mir leise beim Fotografieren zu. Es wurde immer dunkler und der Himmel nahm an Orange- und Rottönen zu. Die Sonne und die Berge kamen sich immer näher, während es immer dunkler wurde. Vor der Sonne flogen ein paar Vögel, die nur noch als schwarze Silhouetten zu erkennen waren. Binnen weniger Minuten war die Sonne komplett verschwunden und ging gerade zu diesem Zeitpunkt irgendwo anders auf der Welt auf.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, fuhren wir auf direktem Weg nach Auckland, damit Vater auch noch etwas von Neuseelands größter Stadt sehen kann. Es war für mich auch das erste Mal, dass sich seit Anfang Februar wieder hier war.
Wir checkten im Hostel ein und gingen dann geradewegs ins Zentrum. Dort ließ sich Vater über die Architekten aus. „Jeder Zweig entwickelt sich ständig weiter, die Ärzte, Physiker, Juristen, nur die Architekten gehen immer schrittweise zurück.“ Es beanstandete damit die Einfallslosigkeit derer in Aucklands Zentrum, wo tatsächlich fast jedes Haus dem anderen ähnelt. Alte Gebäude wurden unachtsam weggerissen um neuen Vierecken aus Stahl und Glas Platz zu machen.
Das letzte Mal aßen wir gemeinsam einen Snack zum Mittag und marschierten die letzten Kilometer. Am Abend gingen wir zu einem Thailänder und anschließend trank ich das vorerst letzte Guiness für mehrere Wochen in einem Irish Pub.
Ponsonby ist ein Stadtteil mit Charakter. Kleine Cafés, Restaurants, Galerien und gemütliche Shop wechselten sich ab. Vater meinte, dass ich hier noch schöne zwei Tage verbringen würde.
Am nächsten Morgen flog er ab.
Ich war darüber weniger traurig als eher. Wir würden uns zwar erst im Juli wieder sehen, aber schließlich holte ich an diesem Abend auch noch Laila vom Flughafen ab!
Unsere gemeinsame Zeit sollte beginnen, wenn auch 20 Minuten später, als eigentlich geplant.
Im „Domestic“-Terminal des Aucklander Flughafen gibt es nur zwei Fluggesellschaften, Qantas und Air Newzealand.
Ich wusste, dass Laila 20:30 Uhr aus Christchurch ankommen würde. Ich war spät dran und wollte wissen, wo die Qantas-Flüge ankommen. Ah, Mist, auf der anderen Seite des Gebäudes! Ich sprintete dort hin und kurze Zeit später kamen auch schon die ersten Passagiere. Ich wartete voller Vorfreude und schaute mir jedes Gesicht, in der Hoffnung, gleich mit dem nächstes das Langerwartete zu erblicken. Es vergingen zwanzig Minuten und ich verzweifelte schon, fragte das Bodenpersonal, das mir bestätigte, alle seien bereits ausgestiegen.
Ich ruf Laila an und fragte, wo sie denn gerade stecke. Sie wartete bereits auf mich, ließ mich die entzückende Stimme aus dem Hörer wissen, und zwar seit zwanzig Minuten.
Ich fragte Laila, ob sie denn nicht mit Qantas geflogen wäre, was sie verneinte. Aha, also doch Air Newzealand, ich rief in den Hörer „bis gleich!“ und sprintete wieder auf die andere Seite des Gebäudes, wo wir uns endlich in die Arme fielen.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, stand schon Litze in der Tür und grinste uns breit an.
Wir spazierten den ganzen Tag durch Auckland und die beiden kauften Souveniers.
Litze kam auch nach Auckland, um sich hier von Neuseeland zu verabschieden, genau wie Laila und es mein Vater bereits schon getan hat.
Am nächsten Tag war ANZAC-Day (Australia New Zealand Armee Corps), ein Feiertag zu Ehren der Soldaten.
Viele Geschäfte hatten geschlossen, aber wir gingen nochmals die Queen St hinunter zum Hafen und genossen die Sonnentrahlen.
Es war Lailas letzter Tag im „schönsten Land der Welt“. Morgen früh würden wir beide nach Sydney fliegen und unseren ersten Urlaub in allen Zügen genießen.
Am Abend verabschiedeten wir uns noch von Litze und knuddelten uns und es wurde wieder gefilmt und gealbert. „Wir sehen uns alle im September in Hamburg wieder“, hieß es von allen Seiten. Ich hoffe es sehr!
Der April endet hier, Sydney ist schließlich nicht in Neuseeland. Von der kleinen Weinstadt Blenheim in den Malborough Sounds ging es für Laila und mich in die Weltmetropole Sydney und wir ließen den April genauso ausklingen, wie er für uns angefangen hat – gemeinsam!
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